Shared Economy hat in Tschechien großes Potenzial
Ob nun Car- oder Bikesharing, oder doch das geteilte Wohnen. Die Shared Economy boomt in Tschechien. Doch es gibt noch Luft nach oben.
Nach Angaben von Deloitte hatte die Shared Economy in Tschechien im Jahr 2017 einen Anteil von nahezu 0,04 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Doch die Branche wächst weiter. Irena Hrdličková, die ein Carsharing-Netz betreibt, erläutert:
„Ich erhalte eine SMS, melde diese auf der App an und schaue, wie lange das Auto gemietet werden soll. Ich erkenne ebenso, welche Einnahmen ich damit am Ende erziele. Sehr oft schreibe ich auch, für welchen Zweck ich das Auto miete.“Mit den Einnahmen wird der dauerhafte Betrieb des Autos abgedeckt. Davon werden beispielsweise neue Reifen oder die Haftpflichtversicherung gezahlt.
Einer internationalen Studie zufolge rentiert sich das Geschäftsmodell für die Autobesitzer erst dann, wenn ihr Wagen mehr als 10.000 Kilometer im Jahr unterwegs ist. Auch die Kunden der Autovermietung spüren den Effekt. „Das größte Potenzial haben die Bereiche Verkehr und Wohnen. Doch es gibt noch eine ganze Reihe von Branchen, die Erfolg versprechen, zum Beispiel die Beteiligung an Büroräumen“, sagt der Chefökonom von Deloitte, David Marek.
Die Analysten von Deloitte kommen anhand der Studie aus dem Jahr 2017 zu dem Schluss, dass Shared Economy hierzulande ein großes Wachstumspotenzial habe. Das belegen sie unter anderem mit Zahlen aus der Automobilbranche. Standen im Jahr 2012 in Tschechien nur neun geteilte Autos von vier Anbietern in mehr als zehn Städten des Landes zur Verfügung, so waren es fünf Jahre später bereits 344 Wagen. Ein ähnlicher Trend lässt sich in der Filmindustrie feststellen. Hier steigt die Bedeutung des Streaming von Jahr zu Jahr.