Slavia schnuppert bei Inter an der Sensation
Endlich wieder Champions League für einen tschechischen Klub. Am Dienstag startete Slavia Prag in die neue Saison der Meisterliga und hätte beinahe einem der Favoriten ein Bein gestellt. Doch letztlich reichte es bei Inter Mailand nur zu einem Punkt.
„Ich habe gemischte Gefühle. Hätte mir jemand im Vorfeld gesagt, dass wir die Partie mit Inter offen gestalten werden, dann wäre ich begeistert gewesen. Aber nach diesem Spiel, in dem wir mit eins zu null in Front lagen und dann in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassieren, bin ich eher betrübt.“
Fast eine halbe Stunde lang schnupperte der tschechische Meister im Stadion San Siro am Sieg. In der 63. Minute hatte der nigerianische Stürmer Peter Olayinka die Rot-Weißen in Führung gebracht, als er nach einem Abpraller des Inter-Torwarts abstaubte.
Damit belohnte sich Slavia für eine herausragende Leistung, bei dieser presste der vermeintliche Underdog immer wieder gefährlich gegen Inters Dreierkette. Zugleich hatte der aktuelle Tabellenführer der Serie A aber auch einige gute Torchancen. Doch wie schon im Ligaspiel am Samstag gegen Udinese wurden die Einschussmöglichkeiten nicht genutzt, oder der starke Slavia-Keeper Kolář verhinderte den Treffer.Auf der anderen Seite hätten nach dem Führungstreffer unter anderem Nicolae Stanciu und Lukáš Masopust für den Gast aus Tschechien noch erhöhen können. Nach dem Spiel lobte Slavia-Trainer Jindřich Trpišovský seine Schützlinge für ihre tolle Leistung. Zugleich betonte auch er:
„Der einzige Schönheitsfehler ist der Gegentreffer. Er schmerzt uns. Es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass man bei einem solch großen Fußballverein nur sechs Minuten von einem Sieg entfernt ist.“
Denn für die Prager hätte der Gewinn von drei Punkten bereits ein großer Schritt sein können. In ihrer Gruppe gelten sie als die Außenseiter. Tatsächlich steht Slavia nach dem Spieltag aber sogar zusammen mit Inter an der Spitze der Tabelle. Denn Borussia Dortmund und der FC Barcelona trennten sich am Dienstag mit einem torlosen Unentschieden. Wenn die Platzierung nach den sechs Spielen der Gruppenphase immer noch Bestand hätte, dann wäre das natürlich nach dem Geschmack von Trainer Trpišovský…„Wir hoffen darauf. Zugleich sage ich noch einmal: Wir dürfen keine Luftschlösser bauen“, so der Coach
Eigentlich wäre nämlich schon der dritte Platz ein Erfolg für einen vergleichsweise kleinen Klub wie Slavia Prag. Dies würde schließlich dazu berechtigen, im Frühling kommenden Jahres in der Europa League weiterzuspielen.