Sozialminister fordert 6 Milliarden für Staatsbeamte
Im gestrigen Tagesecho haben wir sie über die Entschlossenheit informiert, mit der die Lehrer hierzulande ihren Streik zu Beginn des neuen Schuljahrs vorbereiten. Es scheint, dass die zunehmende Rasanz, mit der sie ihre Forderungen durchsetzen wollen, den Arbeits- und Sozialminister zur Tat veranlasste. Ob diese jedoch umsetzbar ist, das steht in Frage. Markéta Maurová berichtet.
Pavel Neset von der nationalwirtschaftlichen Fakultät der Wirtschaftshochschule in Prag kommentierte den Vorschlag des Ministers gegenüber dem Tschechischen Rundfunk folgendermaßen:
"Im Hintergrund stehen vor allem die Befürchtungen Minister Skromachs vor Streiks, die im September kommen sollen. Ich persönlich bin der Meinung, dass dieser Vorschlag sehr eilig vorbereitet wurde und dass die Regierung ihn aus der Tagesordnung zurückziehen und eine gründlichere Analyse verlangen wird."
Sollte das Kabinett die Aufbringung der notwendigen 6 Milliarden Kronen für diesen Vorschlag doch unterstützen, müsste sie diese Summe in einem anderen Bereich kürzen. Pavel Neset erwartet daher harte Verhandlungen:
"Man wird jetzt Verhandlungen darüber führen, wem mehr gegeben wird, also wird es darauf ankommen, wer seine Ellbogen besser zu gebrauchen weiß. Ich glaube, dass letztlich bestimmt eine gewisse Summe zuerkannt wird. Die sozialdemokratische Regierung hat doch versprochen, dass das Schulwesen und auch das Gesundheitswesen ihre Priorität sein werden, und man mehr Geld auf diese Bereiche verwenden wird. Allerdings können die Gelder im Staatshaushalt nur sehr, sehr schwer gefunden werden."
Mit dem Entwurf wird sich das Kabinett auf seiner Sitzung am Mittwoch befassen. Der Entwurf gefällt zwar den Lehrergewerkschaftern, sie zeigen sich dennoch nach wie vor skeptisch in Bezug auf dessen Durchsetzung und drohen weiterhin mit Streiks für Schuljahresbeginn.