Spejbl und Hurvinek endlich in festen Händen

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In den letzten acht Jahren haben die Holzmarionetten Spejbl und Hurvinek keine Ruhe bekommen. Abends wurden sie auf die Bühne gezogen, tagsüber von einem Gerichtssaal in den nächsten. Im Theater sind die Familienverhältnisse klar, Spejbl ist der Vater von Hurvinek - aber wer ist der menschliche "Vater" von Spejbl? Diese Frage hat nach einem jahrelangen Rechtsstreit gestern das Prager Stadtgericht beantwortet. Mehr dazu von Bára Procházková, gemeinsam mit Spejbl und Hurvinek:

"Hurvinek, Du hast immer so blöde Fragen gestellt, kannst Du einmal im Leben eine kluge stellen?

Natürlich, Vatilein!

Na also?

Wann ist das tote Meer gestorben?"

Diese Dialoge würden wir alle vermissen, wenn das Prager Theater schließen müsste. Nun hat aber das Gericht entschieden, dass die Marionetten der jetzigen Theaterdirektorin Helena Stachova gehören. Damit hat die Holzfamilie eine gesicherte Zukunft und das Publikum weiterhin viel Spaß. Die Tradition kann also weiter gehen, freut sich Stachova:

"Nicht nur deshalb, dass die zwei Puppen - damit meine ich Spejbl und Hurvinek - Marionetten sind, die schon so lange existieren. Spejbl seit dem Jahr 1920, Hurvinek kam sechs Jahre später auf die Welt und im Jahr 1930 kam Manicka und der Hund Zery. Das ist eine lange Tradition. Und ein Theater, das so lange mit denselben Hauptdarstellern spielt, ist eine Rarität."

Der Gegenstand des andauernden Rechtsstreites zwischen der Theaterdirektorin Stachova und der Anstalt für Sozialdienste in Pilsen waren die Urheberrechte für die weltberühmten Holzfiguren. Die Kläger aus Pilsen verlangten hohe Zahlungen für die Vermarktung der Marionetten, dies aber würde das Theater finanziell ruinieren. Die Anstalt ist zwar der rechtmäßige Erbe des Theatergründers Josef Skupa, es konnte aber nicht bewiesen werden, dass zu diesem Erbe auch das Copyright für Spejbl und Hurvinek gehören, sagte am Mittwoch die Richterin Jaroslava Lobotkova bei der Begründung des Urteils:

"Außerdem sieht das Gericht als bewiesen, dass keiner der beiden Namen mit einem schöpferischen Beitrag von Josef Skupa entstanden ist. Einen der beiden Namen hat er gehört und der zweite wurde geändert und keinesfalls von ihm erfunden. Was die künstlerische Gestaltung betrifft, auch hier habe ich keinen Beweis, dass der Autor Josef Skupa war."

Denn die Figuren wurden in den zwanziger Jahren auf den Vorschlag von Josef Skupa vom Vater und Sohn, Karel und Gustav Nosek, geschnitzt. Das eigentliche Copyright hat der zweite Theaterdirektor in der Reihe, Milos Kirschner, 1994 registrieren lassen, diese Rechte sind nach seinem Tod an seine Ehefrau Helena Stachova übergegangen. Dies hat mit seiner Entscheidung bereits zum zweiten Mal auch das Gericht bestätigt. Das Duo aus Lindenholz kann also weiterhin die Zuschauer amüsieren.