Hurvínek erobert das Weltall
Die populäre Marionette Hurvínek hat schon die ganze Erdkugel bereist und das Publikum weltweit begeistert. Nun wird der kleine Tscheche auch den Weltraum erkunden.
Schaut man im kommenden Sommer in den Sternenhimmel, kann man dort dem Marionetten-Buben Hurvínek zuwinken. Mit einer Falcon 9 wird er nämlich bald ins Weltall fliegen. Über die Reise dieses besonderen Passagiers wurde bereits im vergangenen Jahr entschieden, aber erst in dieser Woche wurde die Information darüber veröffentlicht. Der künstlerische Leiter des Spejbl-und-Hurvínek-Theaters David Janošek erläutert:
„Der Flug soll im Juni stattfinden. Der genaue Termin wurde noch nicht festgelegt, er hängt von vielen Umständen ab. Der Flugplan für einen Satelliten wird zwar lange im Voraus vorbereitet, danach muss man aber auf ideale Wetter- und Druckbedingungen warten.“
Hurvínek wird an Bord des Satelliten Planetum1 um die Erdkugel kreisen. Dieser gehört zur Klasse der so genannten Cubesats, also Kleinsatelliten, die aus Würfeln von zehn Zentimetern Kantenlänge bestehen. Es wäre daher nicht möglich, die bekannte Marionette in den Orbit mitzunehmen. Für diesen Zweck wurde darum eine Figur aus Glas angefertigt, die nur zwei Zentimeter groß ist:
„Wir mussten für diese Gelegenheit eine spezielle Figur herstellen lassen. Sie hat sich zahlreichen Belastungstests unterzogen, um die Weltraumfahrt zu bestehen. Hurvínek trägt einen kleinen weißen Raumanzug und sieht toll aus.“
Der Satellit soll auf eine Bahn in Höhe von zirka 550 Kilometern über der Erdoberfläche steigen, also etwa 100 bis 200 Kilometer höher als die Internationale Raumstation ISS. Hurvínek wird sich mit einer Geschwindigkeit von fast 28.000 Stundenkilometern bewegen und etwa 90 Minuten für eine Erdumkreisung brauchen:
„Wir sind sehr gespannt, wie alles ablaufen wird, denn Hurvínek soll während seines Flugs mit der Erde kommunizieren. Es werden Bilder von ihm aufgenommen, so dass wir Hurvíneks Weltraumfahrt live verfolgen können.“
ZUM THEMA
Der Satellit wird hauptsächlich für Bildungszwecke eingesetzt. Das im Prager Planetarium untergebrachte Kontrollzentrum wird Schulgruppen empfangen und Workshops veranstalten.
Nach Hurvínek wurden bereits zwei Kleinplaneten benannt. Er ist zudem nicht die erste tschechische Märchenfigur, die den Weltraum erobert. Bereits 2018 nahm der US-amerikanische Atronaut Andrew Feustel den kleinen Maulwurf mit ins All.