Spirituosenhersteller spüren Auswirkungen der Corona-Krise

Foto: Jirka Matousek, Flickr, CC BY 2.0

Die höhere Verbrauchssteuer auf Alkohol und die Corona-Krise sorgen für Ertragseinbrüche bei Spirituosen.

Die Spirituosenhersteller und -importeure haben in der ersten Hälfte dieses Jahres einen Rückgang ihrer Erträge um 40 Prozent verzeichnet. Dahinter steht nicht nur der Shutdown in Folge der Coronavirus-Pandemie, sondern auch die Erhöhung der Verbrauchssteuer auf Alkohol im Januar 2020. Die Händler hätten sich Ende 2019 Vorräte besorgt, die sie bisher nicht verkauft hätten, teilte der Verband der Spirituosenhersteller und -importeure am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK mit. Dieser vereinigt 17 Firmen mit einem Gesamtanteil am tschechischen Spirituosenmarkt von 80 Prozent.

„Die Coronavirus-Pandemie hat den Export beeinträchtigt. Auf dem inländischen Markt wirkte sich neben der Schließung von Restaurants und Bars auch die Grenzschließung negativ aus. In der Folge fehlten Touristen und ausländische Arbeiter, die einen bedeutenden Anteil am Verbrauch von alkoholischen Getränken hierzulande haben“, so der Geschäftsleiter des Verbands, Vladimír Darebník.

Nach Angaben der Agentur Nielsen ging der Verkauf von Spirituosen in der tschechischen Gastronomie im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um 1,6 Milliarden Kronen (61 Millionen Euro) zurück, der Verkauf in den Geschäften stieg hingegen um 100 Millionen Kronen (3,8 Millionen Euro) an. „Mit der Schließung der gastronomischen Betriebe verloren die Spirituosenhersteller ihren wichtigsten Absatzmarkt. Während die Bierkonsumenten verstärkt in Geschäften einkauften, war dies bei den Spirituosen nicht der Fall“, so Darebník.

Der Verband rechnet auch für das gesamte Jahr mit Ertragseinbrüchen, und zwar um rund 20 Prozent gegenüber 2019.