Sport-Wochenende: Gold für Antošová, Top Ten für Kreuziger und Smrž

Skullerin Jitka Antošová (Foto: ČTK)

Das vergangene Wochenende hielt wieder einige sportliche Highlights parat. Radio Prag gibt einen Überblick zum Abschneiden der tschechischen Athleten:

Foto: ČTK
Am Sonntag ist in Paris die Tour de France zu Ende gegangen. Es war die 96. Frankreichrundfahrt, und auch sie hat einen würdigen Sieger gefunden: Alberto Contador, ein 26-jähriger Spanier, der die Tour schon vor zwei Jahren gewonnen hatte. Doch auch ein junger Tscheche hat gezeigt, dass er langsam aber sicher in die Phalanx der ganz großen Pedaleure eindringen will: Roman Kreuziger. Nach seinem 12. Gesamtplatz im vergangenen Jahr erreichte der 23-Jährige diesmal Rang neun. Dabei hatte Kreuziger zwischenzeitlich mit sich gehadert, hatten ihn doch Magenprobleme auf mancher Etappe arg zugesetzt. Am Ende aber zählt: die angestrebte Platzierung in der Top Ten erreicht und wertvolle Erfahrungen gesammelt für nächstes Jahr, in dem er sicher noch höher hinaus will.

Jakub Smrž auf dem Brünner Masaryk-Ring  (Foto: ČTK)
Eine gute Platzierung, das war auch der Wunsch eines weiteren Zweiradfahrers. Die Rede ist von Jakub Smrž, dem Motorradrennsportler, der mit der gesamten Superbike-Weltelite am vergangenen Wochenende zum WM-Lauf auf dem Brünner Masaryk-Ring am Start war. Und der Wunsch von Smrž erfüllte sich. Nach zwei beherzten Fahrten fuhr Smrž als Sechster bzw. Neunter über die Ziellinie. Erfreut und entspannt präsentierte er sich danach den Journalisten:

„Brünn zählt nicht gerade zu meinen Lieblingsstrecken und der ganze Rummel um meine Person hier hat mich mehr unter Druck gesetzt als auf anderen Kursen – gerade deswegen werte ich die zwei Platzierungen unter den Top Ten als sehr gutes Ergebnis. Ich glaube, die Zuschauer haben ohnehin zwei sehr schöne und spannende Rennen zu sehen bekommen – und das ist die Hauptsache.“

Neben Brünn gab sich die Sport-Weltelite auch noch rund 250 Kilometer nördlich, im mittelböhmischen Račice ein Stelldichein. Dort wurden in den zurückliegenden Tagen die Ruder-Weltmeisterschaften des Nachwuchses bis 23 Jahre ausgetragen. Und siehe da, auch hier hat Tschechien ein aufstrebendes Talent in petto. Es ist die Skullerin Jitka Antošová, die in der Einerkonkurrenz der Damen triumphierte. Nach dem Gewinn der Goldmedaille strahlte sie über das ganze Gesicht:

Skullerin Jitka Antošová  (Foto: ČTK)
„Diese Medaille ist deshalb so wertvoll, weil ich sie auf heimischem Boden erkämpft habe. Es war aber nicht leicht, sie zu gewinnen, vor allem psychisch ging das Rennen an die Substanz. Auf den letzten 250 Metern habe ich mir gesagt: Nur noch durchhalten und keinen technischen Fehler machen. Das habe ich geschafft, so dass ich die Zieldurchfahrt genossen habe. Es ist ein Supergefühl!“

Slavia Prag spielte gegen Mladá Boleslav  (Foto: ČTK)
Apropos Supergefühl. Das haben Sportfans in Tschechien eigentlich immer dann, wenn wieder auf dem grünen Rasen dem Ball oder auf dem blanken Eis der Scheibe nachgejagt wird. Ihr erster Wunsch ist am Wochenende in Erfüllung gegangen: Die neue Saison der höchsten Fußball-Spielklasse, der Gambrinus Liga, hat begonnen! Der erste Spieltag hielt auch gleich eine größere Überraschung parat. Titelverteidiger Slavia Prag kam zu Hause gegen Mladá Boleslav nicht über ein 1:1 hinaus. Neben den gut besuchten Partien des Auftaktspieltags ging ein kleiner Seitenblick der Fans jedoch auch in den Prager Randstadtteil Radotín. Dort nämlich vollzog Europas Fußballer des Jahres 2003, Pavel Nedvěd, den Ehrenanstoß zum Spiel eines Pokalwettbewerbs. Und Nedvěd ließ wissen, dass er seine in Italien beendete Karriere eventuell doch noch fortsetzen werde – allerdings nicht in Europa:

„Ich habe mich noch nicht entschieden. Sicher aber ist, dass ich nicht mehr in Italien spielen werde. Ich muss mir vielmehr darüber im Klaren werden, ob ich nochmals woanders hingehen oder meine aktive Karriere beenden werde. Angebote habe ich aus ganz Europa, aber dieses Kapitel ist für mich abgeschlossen. Was hingegen in Betracht kommen könnte ist Amerika oder etwas anderes.“

Am Dienstag und Mittwoch aber schauen die Fans schon wieder in Richtung Europa – dann starten Slavia und Sparta Prag den erneuten Versuch, sich für die Champions League zu qualifizieren.

Autor: Lothar Martin
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