Staatspräsident lässt Insignien der böhmischen Könige ausstellen
Ab Freitag ist es wieder so weit: Die böhmischen Kronjuwelen können auf der Prager Burg besichtigt werden. Die Schmuckstücke werden nur sehr selten öffentlich ausgestellt. Zuletzt waren sie vor fünf Jahren zu sehen. Präsident Zeman macht sie nun anlässlich seines Amtsantritts der Öffentlichkeit zugänglich.
Am Donnerstagabend dann konnte er die Juwelen der böhmischen Könige in ihrer Pracht bewundern. Von der Kammer im Veitsdom wurden die Kostbarkeiten in den Wladislawsaal der Prager Burg gebracht. Seit der Entstehung der Tschechoslowakei waren die Symbole der böhmischen Staatlichkeit nur elfmal zu sehen: das erste Mal im Jahr 1929, das bisher letzte Mal im Jahr 2008. Ivana Kyzourová leitet die Denkmalschutzabteilung der Prager Burg:
„Die gesamte Ausstellung der Juwelen wird natürlich von der Krone des Heiligen Wenzel dominiert. Sie ist das älteste und wertvollste Exponat und für die tschechische Nation und das nationale Gedächtnis das wichtigste Stück.“Karl IV. ließ die Krone extra für seine Thronbesteigung im Jahr 1347 herstellen und verfügte, dass sie dem heiligen Wenzel gehöre. Die nachfolgenden Staatsoberhäupter durften sie sich nur für den Tag der Krönung aufsetzen. Weiter legte Karl IV. fest, dass das Schmuckstück nur bei Anlässen gezeigt werden dürfe, die für das Königreich wichtig seien. Daran hält sich auch der heutige tschechische Staat: diesmal war der Anlass die erste direkte Wahl eines Staatspräsidenten.
Neben der Krone sind auch der Krönungsmantel, ein Zepter und ein Apfel aus dem 16. Jahrhundert, sowie zahlreiche Schatullen und Kissen aus der damaligen Zeit zu sehen.Ausgestellt sind die Insignien der Macht vom 10. bis zum 19. Mai täglich von 9 bis 18 Uhr. Allerdings sollte man viel Zeit mitbringen. Bereits vor fünf Jahren bildeten sich lange Schlangen vor den Toren der Prager Burg, und auch für die aktuelle Ausstellung geht die Burgverwaltung von Wartezeiten zwischen vier bis fünf Stunden aus. Es dürfen maximal 5000 Menschen pro Tag in den Wladislawsaal. Wer es nicht schafft, hat Pech gehabt und muss es am nächsten Tag erneut versuchen.