Stadt als leuchtende Galerie: Lichtkunstfestival in Pilsen

Foto: Offizielle Facebook-Seite des Signal-Festivals

Ein Lichtkunstfestival wird das westböhmische Plzeň / Pilsen in den beiden folgenden Tagen erleuchten. Jeweils ab 18 Uhr beleben dann Lichtinstallationen und interaktive Plastiken mehrere Orte der europäischen Kulturhauptstadt.

Foto: Offizielle Facebook-Seite des Signal-Festivals
Das Festival bietet den Bewohnern und Besuchern von Pilsen die Möglichkeit, bekannte Orte in einem neuen Licht zu sehen. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit dem erfolgreichen Prager Signal-Festival erstellt. Dessen Programmdirektor Pavel Sedlák sagt:

„Ich würde das Lichtfestival in Pilsen als eine Verwandlung der Stadt in eine leuchtende Galerie beschreiben. Künstler, die mit modernen Technologien arbeiten, schaffen entweder interaktive und leuchtende Objekte oder Projektionen, die im öffentlichen Raum gezeigt werden. Sie sind für alle kostenlos zugänglich. Damit vermitteln wir die Kunst auch Menschen, die sonst kaum in Galerien gehen.“

Jiří Sulženko  (Foto: Archiv Radio Wave)
Eine Achse des Festivalgeschehens bildet der Fluss Radbuza im Bereich zwischen dem Ausstellungsgelände Depo 2015 und der Bierbrauerei. Gezeigt werden zehn Lichtinstallationen, auf dem Programm stehen zudem einige Begleitveranstaltungen. Jiří Sulženko ist Programmdirektor von Pilsen 2015:

„Zu sehen sind eine leuchtende Statue mit dem Namen Speederman von David Černý und eine Lichtinstallation von Rony Plesl. Plesl ist ein international anerkannter Glasdesigner. Auch die inzwischen ikonische Lichtinstallation ‚Die Wolke‘, die das Hauptobjekt beim ersten Prager Signal-Festival war, zeigen wir in Pilsen. Sie ist interaktiv und aus dem Grund für die Zuschauer besonders interessant. Die Architekten- und Designergruppe AV Exciters aus Straßburg bereitet ein Videomapping vor, als Projektionsfläche dient die Fassade des Westböhmischen Museums. Der deutsche Künstler Axel Schmidt wird seine Installation ‚Die Herde‘ in den Kellern der Pilsner Urquell-Brauerei präsentieren.“

Foto: Offizielle Facebook-Seite des Signal-Festivals
Auf dem Areal des Depo 2015 stellt sich die japanische Künstlerin Hiroko Matsushita vor. Ihr Kunstprojekt heißt „Die Schatten“. Ihr Werk stelle einen dreidimensionalen Schatten dar, dem die Menschen üblicherweise kaum Aufmerksamkeit schenken, sagt die Künstlerin. Das Ziel sei es, so Matsushita, die Menschen auf die Formen und die Bewegung der Schatten und damit auf die Rolle des Lichtes aufmerksam zu machen.

Im ehemaligen städtischen Schwimmbad am Fluss Radbuza findet unter dem Titel „Lampions“ ein Begleitprogramm zum Festival statt. Inspiriert ist es vom chinesischen Neuen Jahr, das auf den 19. Februar fällt. Zur bunten Atmosphäre können auch die Besucher beitragen, sagt Veranstalter Marek Sivák:

Marek Sivák  (Foto: Archiv des Projektes „Pilsen 2015 Kulturhauptstadt Europas“)
„Wir laden die Bewohner von Pilsen ein, das Programm mitzugestalten. Sie können zum Beispiel Lampions und Kerzen mitbringen. Die Zuschauer können die mitgebrachten Lichter während des ganzen Festivals beim Spaziergang am Radbuza-Ufer mitnehmen.“

Im ehemaligen städtischen Schwimmbad gibt es zudem chinesische Musik, eine Tanzvorstellung und eine Feuershow. Auf der Radbuza wird ein Drachenboot schwimmen. Und nicht zuletzt werden die Pilsener Eisbader ihre Kondition im Fluss testen.

Das Lichtfestival in Pilsen findet am Freitag und Samstag statt. Start ist jeweils um 18 Uhr, das Ende kurz vor Mitternacht. Der Eintritt ist frei.