Statistikamt: Tschechien blieb im zweiten Quartal hinter EU-Wachstum zurück

Im Vergleich zu anderen EU-Ländern wies Tschechien im zweiten Quartal einen unterdurchschnittlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorjahr auf. In der Europäischen Union legte das BIP im Schnitt um 13,2 Prozent zu, in Tschechien nur um 8,2 Prozent.

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Auch im Vierteljahresvergleich blieb Tschechien für europäische Verhältnisse zurück. So war das Wachstum in den EU-Ländern um 1,9 Prozent höher gegenüber dem Vorquartal, in Tschechien wurde indes nur ein Zuwachs von einem Prozent verzeichnet. Trotz des derzeit starken Wachstums hinkt das BIP in den meisten EU-Ländern hinter dem zweiten Quartal von 2019 zurück. Vor der Coronaa-Krise sei das Produktionsvolumen höher gewesen, informierte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) in einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung.

Der Analyse zufolge verzeichneten alle EU-Länder ein Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorjahr. „Ein Blick auf die Vorkrisenzeit zeigt jedoch, dass das reale BIP in der EU um 2,3 Prozent unter dem Niveau von 2019 lag, wobei Spanien (minus 6,1 Prozent) und Italien (minus vier Prozent) am stärksten hinter den Werten von 2019 zurückblieben. Aber auch Tschechien ordnet sich mit einem Minuswert von 3,7 Prozent in die Reihe jener Staaten ein, die unter den Werten von 2019 geblieben sind. Es folgen Frankreich (-3,4 Prozent), Deutschland (-2,9 Prozent) und Österreich (-2,7 Prozent). Dies sind zumeist Länder mit einer starken Automobilindustrie“, informierte das Statistikamt. Zu den Ländern, die es bereits geschafft haben, wieder zum Vorkrisenniveau zurückzukehren, gehören der Analyse zufolge die baltischen Staaten, Irland, Rumänien, Slowenien, Polen, Ungarn, Dänemark und Schweden.

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Im Vergleich zum Vorquartal schrumpfte die Wirtschaft EU-weit am stärksten auf Malta und in Kroatien. Portugal (4,9 Prozent), Lettland (4,4 Prozent) und Estland (4,3 Prozent) verzeichneten dagegen das größte Wachstum. „Ebenso günstig verlief die Entwicklung im Nachbarland Österreich, zudem haben sich die polnische und die slowakische Wirtschaft überdurchschnittlich verbessert“, heißt es in der Statistik. Demgegenüber gehörten Tschechien sowie die großen Volkswirtschaften Frankreich (1,1 Prozent) und Deutschland (1,6 Prozent) zu den Ländern mit einem geringeren Wachstum gegenüber dem Vorquartal.

Autor: Lothar Martin
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