Strengere Regeln für Krankenversicherungen

Die Einführung von strengeren Regeln für die Auszahlung des Krankengeldes mit dem Ziel, den Missbrauch der Krankenversicherung zu vermeiden - das ist das Hauptanliegen der Reform der Krankenversicherung, die der Minister für Arbeit- und Soziales, Zdenek Skromach, am Mittwoch im Kabinett vorgelegt hat.

Die Minister einigten sich bisher nicht auf die konkrete Höhe der Zahlungen während der Krankheit: Diese Summen sollen in den ersten drei Tagen nach der Erkrankung zwischen 25 und 35 % des Durchschnittseinkommens des Patienten und später bei 60 bis 70 % liegen. Eine wichtige Änderung betrifft die Arbeitgeber: Eben sie sollen nämlich künftig das Krankengeld an ihre Arbeitnehmer zahlen, und zwar im Laufe der ersten zwei Wochen der Krankheit. Sie seien besser imstande, ihre Angestellten zu kontrollieren, begründet Minister Skromach diese Maßnahme. Es wurden jedoch sofort kritische Stimmen laut, die Anordnung könne zur Liquidierung kleinerer und mittlerer Betriebe sowie derjenigen Unternehmen führen, die Mütter mit kleinen Kindern, ältere Menschen und Behinderte anstellen. Auch eine weitere Neuigkeit, die sich gegen den Missbrauch der Krankenversicherung richtet, ist auf Kritik gestoßen, in diesem Fall von Seiten der Ärzte. Das Arbeitsministerium will jenen Ärzten, die einen Simulanten krankschreiben, Geldstrafen auferlegen.