Stromerzeugung in Tschechien 2020 wegen Pandemie so niedrig wie vor 18 Jahren
Der Umfang der Stromerzeugung lag in Tschechien im vergangenen Jahr so niedrig wie zuletzt vor 18 Jahren. Insgesamt waren es 81,4 Terrawattstunden, im Jahresvergleich bedeutete dies einen Rückgang um 6,4 Prozent.
Man muss folglich bis ins Jahr 2002 zurückblicken, um eine noch geringere Stromproduktion zu finden. Doch es wurde auch weniger Strom verbraucht. Mit 71,4 Terrawattstunden wurde der tiefste Wert für die zurückliegenden fünf Jahre registriert. Im Jahresvergleich lag der Rückgang bei 3,5 Prozent. Das gab die Energieregulierungsbehörde (ERÚ) vorige Woche bekannt. Demzufolge ist der Rückgang eine der Folgen der Coronavirus-Pandemie. Die Behörde verwies allerdings darauf, dass der Verbrauch der Haushalte um 4,7 Prozent gestiegen ist.
„Die Pandemie hat die Statistik erheblich beeinflusst. Einerseits sehen wir einen Rückgang beim Strombedarf der Unternehmen, andererseits einen wachsenden Verbrauch der privaten Haushalte. Dennoch hatten die Haushalte nur einen Anteil von einem Fünftel am gesamten Stromverbrauch, sodass sie den allgemeinen Trend nicht umkehren konnten“, sagte der Vorsitzende des Rates der Energieregulierungsbehörde, Stanislav Trávníček.
Wie das Amt weiter ausführte, sind im vergangenen Jahr mit Ausnahme der Haushalte praktisch alle Arten der Stromentnahme zurückgegangen. „Unternehmer, die Strom auf Niederspannungsniveau nutzten, verbrauchten 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Ihr Bedarf war der geringste seit sechs Jahren. Der Verbrauch von Strom auf Hochspannungsniveau schrumpfte um 7,6 Prozent, das war der geringste Bedarf in den letzten elf Jahren. Und beim Verbrauch von Strom mit sehr hohem Spannungsniveau wurde 6,6 Prozent weniger registriert als 2019, das war die geringste Menge in den zurückliegenden fünf Jahren“, informierte der Sprecher der Behörde, Michal Kebort.