Studie: Tschechischer Arbeitsmarkt ist attraktiv
Nach Tschechien kommen mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland als hiesige abwandern. Trotzdem droht ein Brain Drain.
Der Gesamtsaldo in der Fluktuation hierzulande lag in den Jahren 2000 bis 2015 bei plus 3,5 Prozent. Unter den 17 ost- und mitteleuropäischen Staaten, die verglichen wurden, erwies sich nur der österreichische Arbeitsmarkt als attraktiver. Dort lag der Saldo der Arbeitsmigration bei plus 7,4 Prozent. Ein kleiner Überschuss wurde noch in Ungarn (+1,1 Prozent), Slowenien (+0,4 Prozent) und der Slowakei (+0,1 Prozent) verzeichnet.
In der Studie wurde zudem die Zufriedenheit mit dem Lebensstandard untersucht. Tschechien landete auch dort auf dem zweiten Platz hinter Österreich. Bei der Zufriedenheit mit der Höhe des Monatslohns gab es allerdings nur Platz vier – nach Österreich, Slowenien und Litauen.Allerdings besteht laut der Studie die Gefahr einer Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte. „Die Besten und Klügsten gehen oft weg, sei es infolge gebremster Wirtschaftsentwicklung oder einfach wegen attraktiverer Möglichkeiten im Ausland“, steht im Bericht. Wie die Analysten des Legatum Institute erläutern, liegt die größte Herausforderung für die MOE-Länder darin, attraktive Arbeitsbedingungen für die sogenannten Generation Y zu schaffen.
Bei Tschechien hänge ein Erfolg auch davon ab, wie sich das Land mit seinen Schwächen auseinandersetze, hieß es. Dazu gehörten das umständliche Prozedere bei der Gründung einer Firma und mangelnde Transparenz in den Entscheidungen der Behörden.