Südböhmische Schüler lernen in Oberösterreich Energie zu sparen

Foto: Europäische Kommission

Fast 500 Schüler aus Südböhmen werden in diesem Jahr Oberösterreich besuchen, um sich dort mit den Möglichkeiten des Energiesparens bekannt zu machen und konkrete Beispiele in diesem Bereich kennen zu lernen. Das entsprechende Projekt wird vom „Energiezentrum“ in Budweis („Energy Centre České Budějovice“) veranstaltet und aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung zum Großteil finanziert. Wir haben mit der Direktorin des Energiezentrums, Ivana Klobušníková, gesprochen:

Ivana Klobušníková
Unter dem Motto Energiesparen, erneuerbare Energieträger und neue Kontakte organisiert das „Energy Centre České Budějovice“ im Jahr 2011 eine Reihe von Exkursionen für Schüler der südböhmischen Oberschulen. Es handelt sich um eine grenzüberschreitende Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem „Oberösterreichischen Energiesparverband“ realisiert wird. Worum geht es konkret bei dieser Veranstaltung und was ist ihr Hauptanliegen?

„Bevor wir das Projekt gestartet haben, haben wir bei den Oberschulen gecheckt, dass sie wirklich Interesse an den Exkursionen haben. Viele Schulen haben sich an uns gewendet und gesagt, wir würden gerne nach Oberösterreich fahren und uns da konkrete Umsetzungsbeispiele anschauen, haben aber leider kein oder wenig Geld. Und daher haben wir dieses Projekt bei dem Kleinprojektfonds eingereicht, und haben siebzig Prozent Co-Finanzierung gewonnen. Und der Schwerpunkt Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger bedeutet: Je nachdem welche Prioritäten die Schule hat, finden wir geeignete Orte, die wir mit der Schule besichtigen. Es sind meistens Passivhäuser oder Niedrigenergiehäuser, wo wir mit den Hausbesitzern oder mit den zuständigen Planern eine Führung absolvieren, weiter sind das sanierte Häuser, die in einem Niedrigenergiestandard saniert wurden, und dann sind das Anlagen für erneuerbare Energieträger, wie zum Beispiel Biomasseheizanlagen, Sonnenkollektoren, Kleinwasseranlagen oder Windkraft.“

Energiezentrum in Budweis
Es soll sich also um eintägige Exkursionen handeln?

„Ja, sie dauert einen Tag. Wir fahren in der Früh los und am Abend kommen wir wieder zurück. Und an einem Tag besuchen wir zirka drei bis vier Anlagen.“

Werden die Schüler dann mit den gewonnen Informationen in der Schule arbeiten, oder planen auch Sie eine Fortsetzung dieser Reisen?

„Ja, wir sind im Kontakt mit den Lehrern, die mit der Schulklasse an der Exkursion teilnehmen. Und die Lehrer müssen oder sollten die Schüler auf die Exkursion gut vorbereiten, das heißt, dass eine Woche vorher der Unterricht gezielt auf das Thema gerichtet ist. Wenn die Schule Interesse hat, schickt unser Verein einen Kollegen, einen Energieberater, der im Unterricht über das Thema spricht. Danach sieht man die konkreten Beispiele während der Exkursion, und es liegt dann wieder an dem Lehrer, wie er mit dem Thema umgeht. Aber unser Verein bietet kostenlose Vorträge für die Schulen an.“

Können Sie das Energy Centre České Budějovice kurz vorstellen. Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Foto: Europäische Kommission
„Wir wurden vor zwölf Jahren gegründet, und zwar anhand der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Südböhmen und Oberösterreich. Seit dem Anfang haben wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Oberösterreichischen Energiesparverband in Linz und mit dem machen wir gemeinsame Projekte. Unser Schwerpunktgebiet in Tschechien ist Südböhmen, und wir bieten Energieberatung an. Wir machen pro Jahr zirka 700 persönliche Konsultationen und Energieberatungen für Privateute, für Gemeinden, für Unternehmen bei uns im Energiezentrum in Budweis, und zusätzlich dazu machen wir auch telephonische und elektronische Beratung. Und damit wir das Bewusstsein der Leute stärken, organisieren wir Weiterbildungsveranstaltungen wie Seminare, Konferenzen oder eben Exkursionen vorwiegend nach Oberösterreich.“