In Tisova tötet der Vogelgrippe-Virus H5N1

Tisova (Foto: CTK)

In der ostböhmischen Gemeinde Tisova sind auf mysteriöse Weise Puten und Truthähne verendet. Noch am Donnerstag kam die mit Angst erwartete Meldung - die Tiere sind am H5N1-Virus verendet. Und der ist auch für den Menschen tödlich.

Tisova  (Foto: CTK)
Die Zufahrtsstraße nach Tisova ist gesperrt. Das 10 Kilometer große Sperrgebiet bewachen Polizisten. Tierärzte, Soldaten und Feuerwehrleute bereiten sich auf die Vernichtung des Geflügels vor. Am Donnerstagnachmittag war die schlechte Nachricht bestätigt worden. Ursache für das Geflügelsterben ist der Vogelgrippe-Virus H5N1.

"Sobald wir ein Untersuchungsergebnis hatten, haben wir die Proben zum Laboratorium der EU in London geschickt", sagt Bedrich Horyna, Direktor des staatlichen Veteriärinstituts in Prag. Was die Schreckensnachricht für die Landbevölkerung und ihre Tiere bedeutet, erklärt Zbynek Semerad vom staatlichen Veterinäramt der Tschechischen Republik:

"Freilandhaltung ist untersagt, das Umsetzen von Geflügel und anderen Vogelarten ist verboten. Eier dürfen nicht weitergegeben werden und auch die Zusammenführung von Tieren bei Märkten und Ausstellungen ist verboten."

Tisova  (Foto: CTK)
Doch was ist mit den Menschen von Tisova? Der Virus kann auch für sie tödlich sein. Die an der Beseitigung der Tiere beteiligten Helfer sind geimpft worden und für die Bevölkerung besteht nach Aussage des stellvertretenden Kreisdirektors, Roman Linek, keine Gefahr. Aber die Menschen sind unruhig:

"Wir konnten uns das gar nicht vorstellen, es war doch so lange ruhig", sagt die eine Dorfbewohnerin. "Uns tut es auch leid ums Geld", sagt die andere Frau, die auch zusehen muss, wie ihr Geflügel getötet wird. "Aber solange keine Gefahr für unser eigenes Leben besteht, geht es ja noch", schiebt sie nach.

Tisova  (Foto: CTK)
Ein anderer Landwirt spekuliert über die Gründe für den Ausbruch der Vogelgrippe:

"Entweder kommt das vom Futter oder - angeblich - von der Streu. Wir haben alle das Geflügel draußen gehabt und es hat sich nicht angesteckt. Dass irgendein Vogel die anderen infiziert hat - das ist Blödsinn. Ich bleibe dabei, das kommt vom Futter. Früher, als man mit Getreide und Kartoffeln gefüttert hat, da gab es solche Krankheiten nicht."

Am Donnerstag wurden in der Region allerdings vier weitere verendete Vögel in freier Natur gefunden. Sie werden zurzeit noch untersucht.