Tour durch Prager Kulturinstitute am "Europäischen Tag der Sprachen"
Italienisch, Bulgarisch, Französisch, Deutsch oder Polnisch - so verschieden diese Sprache auch sind, eines haben sie doch gemeinsam: Es sind europäische Sprachen und sie tragen zur kulturellen Vielfalt Europas bei. Um auf diesen sprachlichen Reichtum hinzuweisen, hat der Europarat 2001 den 26. September zum "Europäischen Tag der Sprachen" erklärt. Wie wurde dieser Tag in Prag gefeiert?
Bereits im Jahr 2003 zelebrierten die Prager Kulturinstitute mit einer gemeinsamen Veranstaltung den Europäischen Tag der Sprachen. Auch am vergangenen Mittwoch war dieses Datum Anlass für zwölf Kulturinstitute, ihr Land und ihre Sprache zu präsentieren. Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, hatten sich die Einrichtungen im Vorfeld ein abwechslungsreiches Programm überlegt. Dazu Madlen Domaschke vom deutschen Goethe-Institut:
"Das ist so eine Art Sprachenralley. Die Teilnehmer können am Ende, wenn sie eine bestimmte Anzahl von Instituten besucht haben, einen Sprachkurs gewinnen. Das ist heute der Hauptpreis. Alle Sprachinstitute verlosen bzw. verschenken Sprachkurse, und ansonsten gibt es auch zahlreiche kleinere Preise wie Bücher, CDs oder Wein aus Bulgarien und Ungarn."
Um jedoch an einen der begehrten Sprachkurse zu gelangen, mussten die Teilnehmer mindestens vier der zwölf Kultureinrichtungen besucht haben und sich dort ein vorgedrucktes Formular abstempeln lassen - sozusagen als Beweis, dass sie auch im jeweiligen Institut vorbeigeschaut haben. Im Goethe-Institut hatte man zudem ein kleines Programm für die Sprachinteressierten zusammen gestellt:
"Wir haben heute ein Deutsch-Quiz vorbereitet. Dann gibt es bei Interesse eine Bibliotheksführung, da wird etwas zum Haus und zur Geschichte des Gebäudes erläutert. Von der Zentrale des Goethe-Instituts in München wurde zudem ein interaktives Quiz zum Thema Sprachen und sprachliche Vielfalt vorbereitet", so Madlen Domaschke.An der Bibliotheksführung hat dann auch gleich eine tschechische Schulklasse teilgenommen:
"Ich bin Deutschlehrerin an einem deutschen Gymnasium in Brünn und ich bin mit meiner Klasse hier nach Prag angereist, weil wir einfach etwas über das Goethe-Institut erfahren", erzählt Dagmar Simakova.
Im österreichischen Kulturforum hatte man eine kurze Präsentation zu den Beziehungen zwischen Tschechien und Österreich vorbereitet, bei der auch die Schülerin Anna Stranska zugehört hat:"Ich heiße Anna und komme aus Tschechien, aus Prag. Ich bin heute hier, weil ich an dem Wettbewerb teilnehmen wollte und weil ich auch selber viele europäische Sprachen lerne. Ich will heute noch in das Goethe-Institut und eventuell in das ungarische Kulturzentrum."
Vielleicht gewinnt sie ja einen der beliebten Sprachkurse, die am 9. Oktober im Ministerium für Schule, Jugend und Sport in Prag verlost werden.