Treue Hörer melden sich bei Radio Prag
Gleich mehrere Briefe haben wir in der letzten Zeit bekommen, in denen sich langjährige Hörer bei uns gemeldet haben. Bis zu einem halben Jahrhundert haben einige von ihnen bereits mit Radio Prag verbracht. Auszüge aus ihren Zuschriften hören Sie in den folgenden Minuten in einer neuen Ausgabe des Hörerforums.
Hallo und herzlich willkommen zum Hörerforum, liebe Hörerinnen und Hörer. Wie es in der ersten Ausgabe des Monats üblich ist, beginnen wir mit unserem Quiz. Zunächst also die richtige Antwort auf die Frage vom Januar, sie lautete Jaroslav Hašek. Nach diesem Schriftsteller und Autor des Romans „Der brave Soldat Schwejk“ hatten wir gefragt. Den Preis von uns bekommt diesmal Peter Wiltschka aus Deutschland. Wir gratulieren!
Und nun die Februar-Preisfrage:
Im Jahr 1993, also vor 20 Jahren, entstand durch den Zerfall des gemeinsamen Staates von Tschechen und Slowaken die Tschechische Republik. Zu welchem genauen Datum war das?
Schicken Sie uns die richtige Antwort an die E-Mail-Adresse: [email protected].
Und nun kommt die Zeit, für Sie und Ihre Briefe, Postkarten und E-Mails, liebe Hörerinnen und Hörer. Thomas Völkner aus Leipzig schätzt unsere Sondersendung, die unmittelbar nach der Wahl des neuen tschechischen Staatsoberhauptes entstanden ist:„Ich habe mich gefreut, dass Sie heute Nachmittag neben dem regulären ‚Kapitel aus der tschechischen Geschichte’ mit einem aktuellen Beitrag zum Ergebnis der Präsidentschaftswahlen aufgewartet haben. Sicher wird es auch im deutschen Hörfunk den einen oder anderen Korrespondentenbericht geben, doch gefiel mir die Tatsache, dass Sie dies aus räumlicher Nähe und mit den O-Tönen Ihrer Kollegen/innen aus dem Inlandsdienst gestalten konnten. Ich nutze heutzutage öfter selektiv einzelne Beiträge aus Ihrem Programm bzw. die Transkripte. Aber es hat auch mal wieder Freude bereitet, eine ‚komplette’ Ausgabe Ihrer Sendung zu verfolgen. Alles Gute für Ihre Arbeit und beste Grüße.“
Danke, Herr Völkner. Ralf Urbanczyk aus Eisleben bestätigt mit seinen Zeilen, dass er tatsächlich ein guter Kenner des Nachbarlandes ist:„Gern hörte ich mir den Bericht über den tschechischen Olympiasieger von 1968 Jan Kůrka an, der in der Sendereihe ´Heute am Mikrophon´ lief. Für mich ist Jan Kůrka zugegebenermaßen ein ziemlich unbekannter Sportler, denn als er seinen Olympiasieg holte, war ich noch viel zu jung, um das bewusst am Fernsehen oder Radio mitzuerleben. Anders als bei dem späteren tschechischen Olympiasieger in der gleichen Disziplin, Miroslav Varga. Dieser nahm ja selbst noch an den Olympischen Spielen 2008 in China teil, ohne aber an seinen Erfolg 20 Jahre zuvor in Seoul anknüpfen zu können. Und alle Achtung vor Jan Kůrka, der sich mit 69 Jahren immer noch für den Sport in seiner Heimat engagiert.“
Ralf Urbanczyk ist nicht nur ein treuer Hörer, sondern schreibt auch regelmäßig Briefe und Kommentare. Das freut uns sehr. Ebenso Freude bereiten uns aber auch diejenigen Hörerinnen und Hörer, die nicht ganz so häufig schreiben, aber uns nicht vergessen - wie zum Beispiel Stefan Druschke aus Kerpen:„Nach etwas längerer Zeit möchte ich mich nun wieder einmal schriftlich bei Ihnen melden. Als Kurzwellenhörer verfolge ich Auslandssender natürlich bevorzugt auf diesem ‚antiken’ Übertragungsweg, aber da ja immer mehr deutschsprachige Auslandsdienste nur noch im Internet zu hören sind, hab ich mich inzwischen auch an dieses Empfangsmedium gewöhnt. Die Sendungen gefallen mir auch weiterhin gut. Mir gefällt vor allem die große Menge und Vielfalt an Hintergrundinformationen zu politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Themen.“
Johann Grünwald aus Unterradlberg in Österreich ist Buchbinder von Beruf. Aber sein Hobby ist das Radio:„Ich habe im Jahr 1960 begonnen, mich für den Rundfunkempfang auf Kurzwelle zu interessieren. Ich bin jetzt 64 Jahre und bereits in Rente. Mich hat aber das Interesse an den Ereignissen in fernen Ländern bis heute begleitet. Ich habe seit meiner Kindheit mal öfters, mal weniger intensiv die Kontakte zu den verschiedenen Rundfunkstationen aufrecht erhalten, aber mein Interesse am Geschehen in anderen Ländern und Kontinenten war immer groß. Ich habe auch bisher viele Länder besucht. Daher ist es mir ein großes Anliegen, mich wieder einmal bei Ihnen zu melden und derzeit auch wieder intensiver Ihre Sendungen zu hören. Es hat sich ja in den letzten Jahrzehnten viel geändert. War früher die Kurzwelle, mit oft schlechten Empfangsbedingungen, die einzige Möglichkeit, Informationen aus erster Hand zu erhalten, gibt es jetzt Satellitenempfang, Live-Streams oder Podcasts im Internet. Und das alles in bester Audio-Qualität. Auch ich nutze natürlich diese Möglichkeiten! Stolz bin ich auf meine QSL-Karten-Sammlung aus allen Teilen der Welt. Leider werden die Rundfunkstationen immer weniger, die noch Empfangsberichte bestätigen. Auch haben viele Sender ihr Programm in deutscher Sprache eingestellt. Da ich etwas Englisch spreche, kann ich notfalls auf die Programme in englischer Sprache ausweichen.“
Wir hoffen fest, dass dieser Sprachwechsel nicht nötig sein wird. Zumindest in diesem Jahr wird die deutsche Redaktion von Radio Prag ohne Veränderungen und Beschränkungen weiter senden. Darüber freut sich auch Ingrid Flach aus Potsdam:„Ich möchte Ihnen heute auch einmal über meine Hörgewohnheiten berichten. Schon vor mehr als 45(!) Jahren entdeckte ich Radio Prag auf Kurzwelle. Ich bin das, was man einen leidenschaftlichen Radiohörer nennen kann. Ich hatte schon als Kind die ČSSR besucht und interessierte mich deshalb für die Beiträge. Seit einigen Jahren hab ich digitalen Satellitenempfang, und natürlich sind wieder die Rundfunksender das Wichtigste. Jetzt habe ich die Möglichkeit, mehrmals am Tag Radio Prag bei WRN zu verfolgen. Aber genauso oft hole ich mir die bereitgestellten Sendungen bei ´radio.cz/de´. Dort gefällt mir besonders, dass ich alte Sendungen mit nur drei Klicks über das ´Kalendermenü´ oder über ´Rubriken´ auswählen kann. Letzte Woche hab ich mir endlich auch ´tune in´ auf meinen mobilen PC geladen und kann Sender aus aller Welt live empfangen. Ich bin also immer und überall gut versorgt mit Radio Prag.“
Und zuletzt noch eine Stimme aus Sachsen. Thomas Walde aus Eckartsberg schreibt:„Seit der Zeit des ‚Prager Frühlings’ höre ich Radio Prag mehr oder weniger oft. Als alter DXer ärgert mich natürlich, dass die Kurzwelle den Sparzwängen geopfert wurde. Das ist leider vielen guten Sendern schon vor Ihnen geschehen. Bei meinen Fahrten zur Arbeit, welche zeitweise durch Böhmen nach Bayern führten, konnte ich manchmal über UKW deutschsprachige Sendungen vom Sender Pilsen hören. Da ich in Eckartsberg bei Zittau das tschechische Fernsehen besser bekomme als das deutsche, kann ich natürlich auch die Radioprogramme über DVB-T empfangen. Ich bekomme die Sender vom Jeschken, von Schwarzbrunn bei Gablonz und von Prag. Meine Frage ist die: Gibt es auf diesen Sendern ein Programm in Deutsch?“
Leider müssen wir bedauern, dies gibt es nicht. Über diese Sender werden zwar die Programme des Tschechischen Rundfunks ausgestrahlt, aber nicht die von Radio Prag, also die fremdsprachigen. Herr Walde schreibt noch weiter:„Übrigens gratuliere ich den Tschechen zu der Entscheidung ihrer ‚Rundfunk-Obrigkeit’, die DVB-T-Technik mit allen Vorteilen wie Radio im Hintergrund und HD-Fernsehen über Antenne ordentlich auszubauen. In Deutschland bekommt man zu hören, dass HD über Antenne nicht geht! Der Sender Schwarzbrunn beweist das Gegenteil. Ich wundere mich nur, dass ich von Prag kein HD-Signal bekomme. Hier haben wir den Sender Löbau und sonst nichts, keine Füllsender für die abgeschatteten Gebiete hinter den Bergen. Das heißt, zum Beispiel ist in Zittau ohne größeren Antennenaufwand nichts zu bekommen. Hätte doch der Kaiser 1635 die Oberlausitz nicht an Sachsen abgetreten! Da könnte ich heute Tschechisch und hätte ordentlichen Empfang der einheimischen Sender - und das Goldene Prag wäre unsere Hauptstadt.“
Und damit sind wir am Ende unseres Hörerforums angelangt. Über Ihre Briefe, Postkarten, E-Mails und Empfangsberichte freuen wir uns auch weiterhin. Schicken können Sie alles an die bekannten Adressen, also per Post an: Radio Prag – deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder auf elektronischem Weg an: [email protected].