Tschechien lanciert neues Programm für Wärmedämmung und Energiesparen

Foto: Barbora Kmentová

Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) hat am Mittwoch das neue Programm zur Wärmedämmung und Energiesparen gestartet. Insgesamt 1,1 Milliarden Kronen (40 Millionen Euro) stehen dabei in diesem Jahr zur Verfügung. Dieses „Zelená úsporám“ (in etwa: Grünes Licht für Einsparungen) genannte Programm soll bis 2021 fortgesetzt werden. Dabei dürfte der Staat 27 Milliarden Kronen (fast eine Milliarde Euro) für die Sanierung von Häusern und Wohnungen bereithalten. Das Geld stammt aus dem Verkauf der CO2-Emissionsrechte an Firmen.

Foto: Barbora Kmentová
„Zelená úsporám“ wurde in diesem Jahr modifiziert. Dadurch habe ein größerer Kreis an Interessierten nun Anspruch auf Subventionen des Staates für die Sanierung der eigenen vier Wände, wie Minister Brabec bei einer Pressekonferenz in Prag mitteilte. So müsste nicht mehr eine komplette Sanierung beantragt werden, sondern auch bereits Teilverbesserungen würden unterstützt. Beispielsweise ließen sich auch Gelder aus dem Programm beantragen, wenn erst einmal nur die Fenster und Türen ausgetauscht und eine Teildämmung vorgenommen würde. Voraussetzung sei, dass sich der Energieverbrauch dadurch mindestens um 20 Prozent senken ließe.

Zudem verspricht Richard Brabec, dass die Anträge schneller als bisher bearbeitet werden: innerhalb von drei Wochen die Beurteilung des Antrags, innerhalb weiterer drei Wochen die Beurteilung der Dokumentation und zum Schluss noch einmal innerhalb von drei Wochen die Auszahlung der Fördergelder. Die Anträge werden ab dem 15. Mai entgegengenommen und zwar bis zum 31. Oktober, falls die Mittel des Programms nicht schon vorher ausgeschöpft sind.

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Der Verband der tschechischen Bauunternehmer begrüßte die Neuauflage von „Zelená úsporám“. Allerdings forderte er eine höhere finanzielle Ausstattung für das Programm. Die Summe sollte nicht unter zwei Milliarden Kronen (73 Millionen Euro) liegen, sagte Verbandspräsident Václav Matyáš im Tschechischen Fernsehen.

Bei Einfamilienhäusern ist ein Förderumfang von bis zu 50 Prozent der Kosten möglich, aber maximal insgesamt fünf Millionen Kronen (182.000 Euro). In Mehrfamilienhäusern liegt der Förderumfang bei bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten, maximal aber bei zehn Millionen Kronen (364.000 Euro).

Autor: Till Janzer
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