Tschechien reagiert auf Terrorwarnung der US-Regierung

Flughafen Ruzyně verschärft Sicherheitsmaßnahmen (Foto: ČTK)

Wie die amerikanische Nachrichtenagentur AP am Samstag berichtete, haben die USA eine allgemeine Terrorwarnung für Europa herausgegeben. Die Warnung soll bis zum 11. Januar kommenden Jahres gelten. Die Tschechische Republik reagierte auf die Warnung der USA mit Alarmbereitschaft und erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

Flughafen Ruzyně verschärft Sicherheitsmaßnahmen  (Foto: ČTK)
„Wir nehmen die Informationen nicht auf die leichte Schulter, die Polizei ist in Alarmbereitschaft. Wir haben präventive Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet, warten auf weitere Details und werden die Öffentlichkeit darüber informieren“, erklärte der stellvertretende Innenminister Michal Moroz am Sonntag gegenüber dem Tschechischen Fernsehen.

Hintergrund für diese Maßnahmen ist eine Terrorwarnung für Europa. Die US-Regierung warnt vor Angriffen des Terrornetzwerkes Al Kaida zum Beispiel auf die Verkehrsinfrastruktur. In Tschechien betreffen die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen vor allem die internationalen Flughäfen wie Prag und Brünn. Einschränkungen bei Flügen und Dienstleitungen sind jedoch vorerst nicht zu erwarten. Außerdem stehen Regierungsgebäude, Botschaften und Synagogen in Tschechien unter besonderem Schutz. Für den Sicherheitsexperten Jan Schneider gibt es aber keinen Grund zur Beunruhigung:

Michal Moroz  (Foto: www.ct24.cz)
„Nach meiner Ansicht und nach meinen Informationen hat sich gegenüber den letzten Terrorwarnungen nichts Besonderes geändert. Die Wahrscheinlichkeit von Anschlägen halte ich für gering. Es deutet nichts darauf hin, dass insbesondere die Tschechische Republik ins Visier der Terroristen genommen wird.“

Zu erwarten sind wohl eher Angriffe auf Hauptstädte wie London, Paris und Berlin. Und deshalb sieht Experte Schneider auch eher andere Gründe hinter der schnellen Reaktion der staatlichen Sicherheitsorgane in Tschechien:

Flughafen Ruzyně verschärft Sicherheitsmaßnahmen  (Foto: ČTK)
„Es ist Herbst, die Etats der Nachrichtendienste müssen bewilligt werden. Die Botschaft ist, dass wir ohne diese Dienste nicht zurecht kommen und dass sie unterfinanziert sind. Diese Warnung gilt für das ganze Land und sie ist öffentlich gemacht worden.“

Am wirksamsten seien aber gerade die nichtöffentlichen Maßnahmen, betont Jan Schneider. Mit einer konkreten Bedrohung müsse man also nicht rechnen.