Tschechien und Slowakei – Nummer eins bei südkoreanischen Investoren in Europa
Unternehmer aus Südkorea haben in ihre Projekte in Tschechien bereits mehr als 100 Milliarden Kronen (3,7 Milliarden Euro) gesteckt. Insgesamt wurden seit Bestehen der Tschechischen Republik 29 südkoreanische Investitionsprojekte hierzulande realisiert.
Im laufenden Jahr haben südkoreanische Firmen 3,7 Milliarden Kronen (ca. 137 Millionen Euro) in Tschechien investiert. Nach Deutschland und Japan ist Südkorea der wichtigste ausländische Investor hierzulande. Die Tschechische Republik ist für Südkorea inzwischen ein bedeutenderer Investitionsraum als Deutschland und könnte bald zu Japan aufschließen. Stärker als in Tschechien wird in Europa nur noch in der Slowakei investiert. Dies hat eine Studie ergeben, die im Auftrag des tschechischen Verbands kleiner und mittlerer Unternehmer durchgeführt wurde. Laut der Analyse locken vor allem die niedrigen Arbeitskosten südkoreanische Unternehmer in die Länder Mitteleuropas.„Die Investitionen, die bei uns realisiert werden, finden sich vor allem in der Automobilindustrie und bei Automobilzulieferern wie etwa Reifen“, teilte der Verbandsvorsitzende Karel Havlíček mit. „In Tschechien gibt es eine relativ gute Industriegrundlage, gute technische Schulen, und wir haben – ähnlich wie Südkorea – sehr gute Erfahrungen mit der Automobilindustrie. Das gilt auch für die Slowakei. Die Wahl der Südkoreaner ist daher ganz logisch“, so Havlíček.
Die meisten Gelder in Tschechien hat der Autohersteller Hyundai in Nošovice investiert. Zweitgrößter Investor ist der Reifen-Hersteller Nexen, der Anfang Oktober mit dem Bau einer Fabrik in Žatec / Saaz in Nordböhmen begonnen hat. Nexen will dort innerhalb von sieben Jahren insgesamt 23 Milliarden Kronen (ca. 853 Millionen Euro) investieren und Arbeitsplätze für 1500 Menschen schaffen. Die ersten Reifen sollen 2018 vom Band gehen.
Am Rande des viertägigen Staatsbesuchs, zu dem die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye am Dienstag in Tschechien eintrifft, wollen koreanische Firmen auch weitere Verträge über neue Investitionen in Höhe von etwa einer Milliarde Kronen (ca. 37 Millionen Euro) abschließen. Prag möchte die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder weiter verstärken.