Tschechien will bei ausländischen Investitionen wählerischer sein

Foto: Stuart Miles, FreeDigitalPhotos.net

In Zukunft will Tschechien genauer darauf achten, welche Investitionen nützlich für das Land sind. Dies machte Premier Bohuslav Sobotka bei einer Tagung des Wirtschaftsrates beim Außenministerium in Prag deutlich. Im Vordergrund müssten Innovationen und Mehrwert stehen, so der Regierungschef. Zudem äußerte sich Sobotka kritisch zur Wirtschaftspolitik mancher EU-Partner.

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Für Tschechien sei es nicht möglich, alle ins Land kommenden Investitionen zu unterstützen, so Premier Sobotka vor Wirtschaftsdiplomaten. Wichtig für das Land seien vor allem ausländische Investitionen, die einen Mehrwert haben, modernisieren und Tschechien konkurrenzfähiger machen. Die Tschechische Republik dürfe nicht länger Werkstatt für den europäischen Markt sein, sondern Ort des technologischen Fortschritts, so der Premier.

Ausländische Investoren sollen laut Sobotka vor allem Arbeitsplätze für hochqualifizierte Fachkräfte schaffen. Dahingehend müsse sich die Strategie der Regierung ändern, wenn es um die Werbung um neue Investitionen geht. Zudem müsse man insgesamt mehr Wert auf eine gute Bildung und die Forschung legen, fordert der Sobotka.

Gleichzeitig übte der Premier beim Treffen der Wirtschaftsdiplomaten im Außenministerium auch Kritik an den Staaten im Westen der EU. Denn diese würden in ihrer wirtschaftlichen Ausrichtung immer mehr zum Protektionismus neigen und es tschechischen Unternehmen auf ihren Märkten schwer machen. Dies müssten tschechische Minister bei offiziellen Auslandsreisen sowie die Botschaften selbst stärker artikulieren, betonte Premier Sobotka.