In Tschechien wurde erneut für Freilassung von Dissidenten auf Kuba demonstriert
Das kubanische Castro-Regime, das mit der Einhaltung der Menschenrechte auf Kriegsfuß steht, hat sich im März 2003 endgültig ins Abseits gestellt, als es 75 Oppositionelle ohne rechtliche Grundlage einfach verhaften ließ und sie bis heute gefangen hält. Aus Anlass dieser vor drei Jahren erfolgten Verhaftungswelle fanden am Donnerstag und Freitag in Prag zwei von der tschechischen Organisation "Clovek v tisni" (Mensch in Not) veranstaltete Protestaktionen statt, auf denen Politiker, Menschenrechtler und weitere öffentliche Persönlichkeiten die Freilassung der inhaftierten Dissidenten gefordert haben. Hören Sie dazu einen Bericht von Lothar Martin.
In der Tschechischen Republik sind Aktivitäten zur Unterstützung der demokratischen Opposition auf Kuba durchaus keine Eintagsfliege. Sie sind vielmehr tief in der Gesellschaft verwurzelt und stellen inzwischen auch einen Schwerpunkt in der Außenpolitik dar. Im September 2003 wurde in Tschechien ebenso das Internationale Komitee für die Demokratie auf Kuba gegründet, deren Mitglieder auch ehemalige tschechische Dissidenten sind. Und aus den eigenen Erfahrungen heraus, weiß man hierzulande, dass es eines langen Atems bedarf, um den entscheidenden Umbruch in einem totalitären Regime zu erwirken. Deshalb waren auf einer weiteren Protestaktion, die am Freitagmittag auf dem Prager Wenzelsplatz stattgefunden hat, auch Vertreter aller demokratischen Parteien des Landes vertreten. Der Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolanek, erklärte dabei vor Journalisten, was das wesentliche Anliegen dieser Kundgebungen sei:
"Es geht darum, darauf aufmerksam zu machen, was in Kuba vor den zu erwartenden Veränderungen geschieht. Das sich in seinen letzten Zügen befindliche Castro-Regime verhält sich natürlich so wie alle totalitären Regierungen vor ihm: Es verschärft seine repressiven Maßnahmen und nimmt immer mehr Oppositionelle gefangen. Wir bemühen uns daher in Kooperation mit kubanischen Emigranten um eine Zusammenarbeit mit der internationalen Öffentlichkeit, die zu Veränderungen auf Kuba beitragen will. Einer Öffentlichkeit, die möglichst positive Veränderungen nach dem Sturz des Castro-Regimes erreichen will."Als Zeichen ihres Protestes gegen die Willkür des Castro-Regimes haben sich mehrere tschechische Persönlichkeiten, darunter auch Außenminister Cyril Svoboda, in einem auf dem Wenzelsplatz aufgestellten Käfig, der eine Gefängniszelle symbolisieren sollte, für einige Minuten einsperren lassen. Mit dieser Aktion wollten sie auch den inhaftierten kubanischen Dissidenten Mut machen und ihnen ihre feste Solidarität bekunden.