Tschechiens Exporteure rechnen in diesem Jahr mit neuem Rekord
Der tschechische Export von Gütern und Waren sollte in diesem Jahr um rund drei Prozent zulegen und am Jahresende die Marke von vier Billionen Kronen (ca. 148 Milliarden Euro) übersteigen. Dies wäre ein neuer Rekordwert, der aktuelle liegt seit dem vergangenen Jahr bei 3,89 Billionen Kronen (ca. 144 Milliarden Kronen). Darüber informierte der Vizechef des tschechischen Verbandes der Exporteure, Otto Daněk, am Donnerstag auf dem Exportforum im ostböhmischen Mladé Buky / Jungbuch.
Und noch ein Fakt sticht heraus: Den neuen Höchstwert werden die tschechischen Exportfirmen trotz eines großen Problems erzielen. Es ist das erhebliche Manko an (qualifizierten) Arbeitskräften. Der Einschätzung des Verbandes der Exporteure nach fehlen den Firmen gegenwärtig 160.000 Arbeitnehmer. Von ihnen entfallen über 90 Prozent auf einen Arbeitsplatz in Produktionsbetrieben.
„Den Mangel an Arbeitskräften halten wir für ein ernstes Problem, das unsere Industrie bremst“, sagte Verbandsvorsitzender Jiří Grund. Als Beispiel für eine Region, in der man überhaupt keine Arbeitnehmer finden könne, nannte Daněk das Einzugsgebiet um die ostböhmische Stadt Rychnov nad Kněžnou / Reichenau an der Knieschna. Das komme daher, weil Pkw-Hersteller Śkoda Auto so gut wie alle Arbeitsplatzbewerber für sein expandierendes Werk in Kvasniny „aufsauge“.Als einen sehr positiven Faktor für das Wachstum von Export und Produktion nannte Daněk das Regime der Devisenintervention der Tschechischen Nationalbank (ČNB). Seit November 2013 werde dadurch der Kurs der nationalen Währung stabil bei 27 Kronen je Euro gehalten. Wäre indes der damalige Kurs von 25,7 Kronen je Euro beibehalten worden, hätten die tschechischen Exporteure bis August dieses Jahres um 608 Milliarden Kronen (ca. 22,5 Milliarden Euro) weniger auf der Habenseite verbucht, betont Daněk.