Tschechiens finale Vorbereitungen auf Expo 2020 laufen auf Hochtouren
In knapp einem Monat ist es soweit: Am 1. Oktober wird in Dubai die Weltausstellung eröffnet, die eigentlich schon 2020 stattfinden sollte. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie jedoch um ein Jahr verschoben. Im Tschechischen Pavillon laufen die finalen Vorbereitungen auf Hochtouren. Ein Team des Rundfunks aus Prag hat sich dieser Tage dort umgeschaut.
Die Aufbauarbeiten im Tschechischen Pavillon liegen in den letzten Zügen. Es sind hauptsächlich Arbeiter aus Indien und Pakistan, die hier werkeln, angeleitet von ihren tschechischen Kollegen, die dazu ihre genauen Vorstellungen haben. Viele Exponate aus Tschechien sind schon aufgebaut, doch die meisten von ihnen sind noch überdeckt mit einer Plane. Darunter eines in der ersten Etage. Roman Schiller ist der Leiter des Projekts. Er erläutert, was den Besucher nach Abnahme der Plane erwartet:
„Auf ihn wartet eine autonome Farm, auf der der Besucher seine eigene Schneeflocke konfigurieren kann. Er kann sie im 3D-Drucker erstellen, sie ernten und in die Schneeflocken-Skulptur einbauen, die ein vorheriger Gast hinterlassen hat. Der Basisstoff ist PLA – das ist ein ökologisches Material für den 3D-Druck.“
Im Erdgeschoss der Halle klettert der Künstler Jan Dostál an einem Gebilde aus Edelstahlrohren entlang wie ein Spinnenmann. Das Objekt namens Wolke (Mrak) ist das wichtigste im gesamten Pavillon. Im März, als der Tschechische Rundfunk zum vorher letzten Male vor Ort war, wurden die kilometerlangen Rohre noch zugeschnitten und gebogen. Jetzt ist das Gesamtwerk so gut wie fertig, bestätigt Jan Dostál:
„Ja, ich habe heute meine Tätigkeit hier beendet. Das Projekt wurde abgeschlossen mit dem Springbrunnen, den meine Kollegen mit den Wasserschläuchen verbunden haben. Wir haben den Aufbau der Fontäne so vollzogen, dass die Gäste hier nicht bespritzt werden. Damit alles funktioniert, haben wir die Gravitation so gelöst, dass wenn eine Phiole überläuft, das Wasser sofort in eine andere abläuft.“
Der Springbrunnen ist zugleich ein Teil der Gesamtkonzeption, mit der die tschechischen Aussteller bei dieser Expo brillieren wollen: Es ist die Gewinnung von sauberem Trinkwasser aus der Atmosphäre, in der man sich aufhält. Dabei wird Feuchtigkeit aus der Luft mithilfe von Solarenergie aufgesogen. Jan Dostál erklärt die Arbeitsweise:
„Die Hauptidee des Pavillons ist das S.A.W.E.R.-System, das aus der Wüstenluft Wasser erzeugen kann. Das Wasser fließt dann durch diesen Springbrunnen, womit gezeigt wird, was das System produziert und wie das lebensspende Wasser zu Tage tritt.“
Der Generaldirektor der tschechischen Beteiligung an der Expo 2020 ist Jiří František Potužník. Gegenüber dem Rundfunk versicherte er, dass man sehr gut im Zeitplan liege:
„Was Sie um sich herum sehen, sind die abschließenden Arbeiten bei der Installation der Exponate. Der Pavillon selbst ist fertig, voll funktionsfähig, und auch das S.A.W.E.R.-System funktioniert. Ich denke, wir werden bis zum 10. September mit allem fertig sein. Danach haben wir noch genügend Zeit, um hier aufzuräumen.“