Tschechiens Fußballer melden sich zurück: nach zwei Siegen Gruppen-Zweiter

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Die tschechischen Fußballer sind wieder in der Spur. Nach dem verkorksten Auftaktspiel zur EM-Qualifikation 2012, das 0:1 verloren ging, haben sie sich nach zwei Siegen nun auf den zweiten Platz in der Qualifikationsgruppe I geschoben. Für die Erfolge über Schottland und den Fußballzwerg Liechtenstein mussten die Schützlinge von Nationaltrainer Michal Bílek allerdings ein hartes Stück Arbeit verrichten.

Tomáš Rosický  (links). Foto: ČTK
Vor einem Monat schlichen die tschechischen Fußballer noch mit hängenden Köpfen aus dem Stadion im mährischen Olomouc / Olmütz. Gegen den vermeintlichen Außenseiter Litauen hatten sie zu Hause mit 0:1 verloren. Um sich den Weg zum EM-Turnier in Polen und der Ukraine nicht ganz zu verbauen, gab es danach nur eine Lösung: Die beiden Oktober-Partien gegen Schottland und Liechtenstein mussten unbedingt gewonnen werden.

Den ersten Schritt dazu machten die Spieler um Kapitän Tomáš Rosický am vergangenen Freitag im Prager Slavia-Stadion: In einer überlegen geführten Begegnung bezwangen sie die biederen „Bravehearts“ mit 1:0. Trotz bester Chancen aber hatten die Gastgeber das Abwehrbollwerk der Schotten bis zur Halbzeit noch nicht überwinden können. Trainer Bílek blieb dennoch gelassen:

Tomáš Necid  (Foto: ČTK)
„Zur Pause stand es noch 0:0, doch ich habe meine Spieler dazu angehalten, so weiterzuspielen wie in der ersten Halbzeit – also ballsicher und geduldig, dann wird es auch weitere Chance geben, um das Siegtor zu erzielen. Alle haben heute ein gutes Spiel gemacht, so dass auch ich rundum zufrieden bin.“

Das umjubelte Siegtor schoss übrigens Innenverteidiger Roman Hubník, der seit der vergangenen Saison für Hertha BSC in der Bundesliga spielt.

Václav Kadlec  (Foto: ČTK)
Auch das Auswärtsspiel am Dienstag in Vaduz gegen Liechtenstein wollte und musste das tschechische Team gewinnen. Doch wer sollte im Angriff die Tore schießen? Torjäger Jan Koller spielt nicht mehr für die Auswahl, Milan Baroš ist verletzt, andere Stürmer wie Fenin oder Lafata sind außer Form. Von daher setzte Trainer Bílek auf zwei Youngster: auf den 21-jährigen Tomáš Necid und den erst 18-jährigen Václav Kadlec. Und Bílek hatte ein gutes Händchen, denn beide Stürmer trafen beim 2:0-Sieg in dem kleinen Alpenland. Necid netzte schon nach zwölf Minuten ein, was er hinterher sehr wichtig fand:

Michal Bílek  (Foto: ČTK)
„Für uns war es gut, dass die Gastgeber nicht sonderlich gemauert haben, sondern mitspielen wollten. Sonst wäre es sehr schwer geworden. Uns hat das erste Tor geholfen, danach konnten wir ruhiger agieren. Unser Sieg hätte durchaus höher sein können, aber insgesamt haben wir kein schlechtes Spiel geboten.“

Torhüter Petr Čech sah es ähnlich. Über die Gesamtbilanz der drei tschechischen EM-Qualifikationsspiele in diesem Herbst äußerte sich der Chelsea-Keeper indes kritisch:

Petr Čech  (Foto: ČTK)
„Zufrieden sind wir nicht, denn uns wurmt immer noch das verlorene Spiel gegen Litauen. Wir wollten zum Auftakt neun Punkte, auch weil wir zweimal zu Hause gespielt haben. Nun müssen wir die drei fehlenden Punkte halt auswärts zurückerobern.“

Die erste Gelegenheit dazu bietet sich den Tschechen am 25. März kommenden Jahres. Doch dann ist ausgerechnet Spitzenreiter und Weltmeister Spanien der Gegner.

Autor: Lothar Martin
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