Tschechiens Volleyballerinnen fahren zur WM – Rosický meldet sich zurück

Auf den internationalen Sportbühnen haben am vergangenen Wochenende wieder zahlreiche hochkarätige Veranstaltungen stattgefunden. Auch tschechische Athleten waren hier präsent. Der folgende Überblick sagt Ihnen, wie sie sich dabei geschlagen haben:

Alberto Contador erhält das Gelbe Trikot  (Foto: ČTK)
Die Tour de France mit ihrer ersten Alpenetappe am Sonntag und der Große Preis von Deutschland zur Motorrad-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring – das waren zweifelsohne zwei Highlights des vergangenen Sport-Wochenendes. Die Glanzlichter bei diesen beiden Events haben ein Spanier und ein Italiener gesetzt: Alberto Contador, der mit seinem Soloritt zum Etappenziel im schweizerischen Verbier die Führung bei der Tour übernahm und damit ins Gelbe Trikot schlüpfte, sowie Tausendsassa Valentino Rossi, der mit seinem Start und Ziel-Sieg in der MotoGP-Klasse ein weiteres Mal die Massen im Motorrad-Rennsport begeisterte. Tschechische Sportler konnten sich bei beiden Rennveranstaltungen nicht unbedingt in den Vordergrund schieben, auch wenn der 11. Platz von Roman Kreuziger auf der schweren Alpenetappe durchaus Respekt abnötigt. Am Sachsenring wiederum war Tschechien mit zwei Fahrern in der Viertelliterklasse vertreten: Lukáš Pešek belegte hierbei den 12. Rang, während Karel Abraham nach schlechter Reifenwahl das Rennen aufgab.

Das wiederum kam für die tschechischen Volleyball-Damen beim WM-Qualifikationsturnier im italienischen Conegliano nicht in Frage. Auch wenn sie am Samstag den favorisierten Gastgeberinnen nach nur der Sätzen glatt mit 0:3 unterlagen, nach ihrem 3:1-Auftaktsieg über Bulgarien hatten sie immer noch eine gute Chance auf den zweiten Platz, der auch das WM-Ticket bedeutete. Und diese Chance nutzten sie am Sonntag mit einem 3:1-Erfolg über Weißrussland, so dass die tschechischen Volleyballerinnen 2010 nach acht Jahren erstmals wieder bei einer WM dabei sein werden. Auswahltrainerin Táňa Krempaská hatte die Siegeszuversicht auch nicht aufgegeben, als die Weißrussinnen zwischenzeitlich zum 1:1-Satzstand ausgeglichen hatten:

„Ich habe meinen Mädchen vertraut und wusste, dass sie sich von den Weißrussinnen die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Meine Spielerinnen haben sich auf ihren guten Aufschlag und das Zuspiel konzentriert. Und es hat sich gezeigt: Wir waren in allen Belangen das bessere Team als unser Gegner.“

Die nächste Weltmeisterschaft wird übrigens im kommenden Jahr in Japan ausgetragen.

Das beachtenswerteste Sportereignis der zurückliegenden Tage in Tschechien selbst war das WTA-Turnier der Tennisdamen in Prag, das am Sonntag zu Ende ging. Und es endete mit einem österreichischen Triumph, denn im Finale bezwang die an Nummer zwei gesetzte Sybille Bammer die Turnierfavoritin Francesca Schiavone aus Italien mit 7:6 und 6:2. Die Spielerin aus Linz freute sich riesig über ihren zweiten Turniersieg auf der WTA-Tour, zumal sie den Kristallpokal für die Siegerin vom ehemaligen Wimbledonsieger Pat Cash aus Australien überreicht bekam. Cash hatte zuvor einen Schaukampf gegen den ehemals ebenso erstklassigen Franzosen Henri Leconte bestritten. Was aber waren die Trumpfkarten der 29-jährigen Österreicherin auf ihrem Weg zum 37.000-Dollar-Siegesscheck? Iveta Benešová, die beste Tschechin, die gegen Bammer im Halbfinale unterlag, hat es nach dem Duell so gesehen:

„Es war schwer gegen sie zu spielen. Ich konnte mich nicht besonders gut auf ihren defensiven Stil einstellen. Außerdem ist es immer schwer, in ein Match zu finden, wenn man wie ich im zweiten Satz schnell mit 0:3 zurückliegt. Ich habe immens viele Fehler gemacht und die Gegnerin einfach zu weit davonziehen lassen.“

Die erfreulichste Nachricht für alle sportbegeisterten Tschechen kam jedoch am Samstag aus London: Nach 538 Tagen Pause bestritt Fußballnationalspieler Tomáš Rosický nach seiner komplizierten Sehnenverletzungen erstmals wieder ein Testspiel für seinen FC Arsenal. In ganz Tschechien hofft man nun, dass der Fußball spielende „Mozart“ schon recht bald wieder zu alter Stärke zurückfindet und die Nationalmannschaft vielleicht doch noch zur WM nach Südafrika führt.

Autor: Lothar Martin
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