Tschechisch-deutsche Kooperation: Wissenschaftler enthüllen DNA-Übertrag in Gersten-Chromosomen
Wissenschaftler aus Olomouc haben in Zusammenarbeit mit Experten aus Deutschland die Übertragung von Erbinformationen bei der Zellteilung in den Gerste-Chromosomen aufgedeckt.
Ihre Studie bezeichnen die Mitarbeiter der Olmützer Abteilung des Instituts für experimentelle Botanik (ÚEB) der Tschechischen Akademie der Wissenschaften als bahnbrechend. Die beiden Teams hätten fünf Jahre lang gemeinsam geforscht, teilten Institutsvertreter der Presseagentur ČTK am Montag mit.
Demnach haben die Wissenschaftler das bisherige Geheimnis enthüllt, wie die DNA-Moleküle in den Gerste-Chromosomen angeordnet sind. „Nun wissen wir, dass sich die Chromosomen aus einem 400 Nanometer dicken spiralförmig gedrehten Strang zusammensetzen, der wiederum aus kompliziert angeordneten Schleifen des DNA-Moleküls besteht. Dadurch ist es möglich, dass sich Fasern von etwa 20 Zentimetern Länge, die die Erbinformation der Gerste tragen, in Formationen zusammenfinden, die nur ein 25-Tausendstel der Länge aufweisen“, erläutert Jaroslav Doležel vom ÚEB.
Unterstützt wurden die tschechischen Forscher von Kollegen der deutschen Leibniz-Gemeinschaft. „Die Olmützer Wissenschaftler haben modernste Instrumente und Technologien zur Verfügung gestellt. Als die weltweit Einzigen können sie die riesige Menge von mehreren Millionen Pflanzenchromosomen isolieren, was eine unabdingbare Voraussetzung für diese Studie war. Die deutschen Kollegen haben mit den Methoden der molekularen Zytogenetik und mit Computermodellen beigetragen“, so die Mitteilung des ÚEB.
Für ihre Versuche nutzten die Wissenschaftler Gerste, deren Genom nur aus sieben großen Chromosomen besteht. Die Erkenntnisse ließen sich aber auf das gesamte Pflanzenreich übertragen, so die Experten.