Tschechisch gesagt: Ich muss auf Holz klopfen

Selbst Menschen, die nicht allzu abergläubisch sind, klopfen auf Holz, wenn sie sagen, dass es ihnen gut geht. Sie wollen nämlich kein Unglück heraufbeschwören. Mehr dazu im heutigen Tschechisch-Kurs.

Illustrationsfoto: Skica911,  Pixabay,  Pixabay License

Wenn man vorzeitig – předčasně zu viel über etwas redet, kann dies dem Aberglauben nach auch misslingen – nepodařit se oder nicht in Erfüllung gehen – nesplnit se. Man beschreit es – zakřiknout. Deswegen fügt man oft einer Aussage hinzu: Ich will es nicht beschreien – nechci to zakřiknout. Wie etwa: Meine Mutter ist wieder gesund, aber ich will es nicht beschreien. Beschreie es nicht – nezakřikni to, so fordert man jemanden auf, der sich allzu optimistisch äußert. Eine entsprechende Redewendung mahnt: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben – nechval dne před večerem. In ursprünglicher Bedeutung heißt zakřiknout beziehungsweise vykřiknout aufschreien. Wenn aber jemand charakterisiert wird als – zakřiknutý, ist er eingeschüchtert. Ebenso wird überliefert, dass man durch fortwährendes Reden etwas Negatives Wirklichkeit werden lassen kann. Man kann etwa ein Unglück herbeireden – přivolat neštěstí.

Illustrationsfoto: Hana Slavická,  Radio Prague International

In vielen Kulturen wird aus Aberglaube auf Holz geklopft – zaklepat na dřevo beziehungsweise zaťukat na dřevo oder einfach nur geklopft – zaklepat, um einen Unfall oder ein Unglück zu verhindern oder abzuwenden – odvrátit neštěstí. Man sagt dann: Ich muss auf Holz klopfen – musím to zaklepat na dřevo oder: Ich klopfe auf Holz – klepu na dřevo. Manchmal tut man dies aber auch oder zeigt dies in einer Geste an. Und wenn gerade kein Holz zur Verfügung steht, klopft man sich hierzulande auch gerne an den eigenen Kopf beziehungsweise an die eigenen Zähne. Auf Wiederhören! Na slyšenou!

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