Tschechisch-israelische Beziehungen haben eine lange Tradition

Vaclav Klaus und Mosche Katsav (Foto: CTK)
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Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus absolvierte diese Woche einen dreitägigen Staatsbesuch in Israel und traf unter anderem mit seinem Amtskollegen Mosche Katsav sowie mehreren Wirtschafts- und Finanzexperten zusammen. Eine Zusammenfassung von Bara Prochazkova:

Vaclav Klaus und Mosche Katsav  (Foto: CTK)
Ein volles Regierungsflugzeug ist von Prag nach Tel Aviv geflogen, denn Staatspräsident Vaclav Klaus hat auch Vertreter der Wirtschaft mitgenommen. Der Schwerpunkt seines bereits zweiten Staatsbesuches in Israel war die Festigung der wirtschaftlichen Beziehungen. Die tschechisch-israelischen Beziehungen auf zwischenstaatlicher Ebene sind auf einem sehr guten Niveau, denn sie beruhen auf einer langen Tradition, betonte der israelische Präsident Mosche Katsav:

"Es ist ein herzliches Verhältnis und das nicht nur seit den letzten Jahren. Dies hat bereits vor der israelischen Unabhängigkeit begonnen. Der erste tschechoslowakische Präsident Tomas Masaryk besuchte Israel wegen seines guten Verhältnisses zu den Juden und zur zionistischen Bewegung schon im Jahre 1920. Die militärische Unterstützung der Tschechoslowakei in den Kämpfen um die Unabhängigkeit im Jahr 1948 war sehr gut und effektiv und hat uns sehr geholfen. Die eindeutige Anerkennung Israels seitens der Tschechoslowakei war am Anfang sehr wichtig."

Vaclav Klaus  (Foto: CTK)
Vaclav Klaus traf während seines Israel-Besuches auch mit dem Parlamentspräsidenten Reuven Rivlin sowie mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zusammen. Beide sind Gegner des jüngsten Rückzugs der Israelis aus dem Gaza-Streifen. Klaus betrachte ihre Standpunkte als nicht richtig, wolle sich aber in die israelische Innenpolitik nicht einmischen, sagte Klaus nach dem Treffen. Zwei Tage zuvor hat Klaus den Rückzug der Israelis aus dem Gaza-Streifen als eine positive Entwicklung für die ganze Region bezeichnet:

"Diese Initiative bedeutet für den gesamten Nahen Osten eine große Chance. Ich freue mich sehr, dass ich mit dem Präsidenten sprechen konnte, der die ganze Situation sehr pragmatisch sieht. Ich freue mich sehr, dass der Fundamentalismus auf dem Rückzug ist und pragmatische Lösungsansätze in den Vordergrund rücken. Wir hoffen alle, dass es im Interesse von Palästina ist, darauf nun positiv zu reagieren."

Des Weiteren wolle sich die Tschechische Republik dafür einsetzen, dass die Europäische Union eine ausgewogene Politik in der israelisch-palästinensischen Frage vertritt, sagte Klaus in Jerusalem. Die Tschechische Republik werde mit allen Mitteln eine friedliche Lösung des Problems unterstützen, so Klaus weiter. Auf dem Programm stand allerdings kein Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, denn er hielt sich zu der Zeit beim Gipfel der Vereinten Nationen in New York auf.