Demonstration zur Unterstützung Israels in Prag
Am vergangenen Mittwoch wurde nach achttägigen Kämpfen vorläufig eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gaza-Streifen herrschenden Hamas vereinbart. Zur Unterstützung Israels fand in Prag am Sonntag eine Demonstration statt.
Die Demonstration zur Unterstützung Israels wurde von der Tschechischen Liga gegen Antisemitismus veranstaltet. Věra Tydlitátová gehört zu den Gründern der Bürgerinitiative. Sie bedauerte in ihrer Rede vor allem die Menschenleben, die die Kämpfe auf beiden Seiten forderten, und fügte hinzu:
„Wir möchten zudem unsere Unterstützung für den Staat Israel demonstrieren. Er hat das Recht sowie die Pflicht, seine Bevölkerung vor den Raketen der terroristischen Bewegung Hamas zu schützen, die seit fünf Jahren im Gaza-Streifen herrscht. Wegen der notwendigen Verteidigung seiner Bevölkerung wird Israel zum Ziel einer internationalen medialen Vorverurteilung.“Tydlitátová behauptete, kein Staat auf der Welt werde dermaßen heuchlerisch verurteilt und von der internationalen Diplomatie sowie den Medien einseitig kritisiert wie eben Israel.
„Der mediale Kampf wird oft mit Texten voller Lügen und mit zweckmäßig bearbeiteten Fotos geführt. Die Öffentlichkeit wird damit systematisch gegen Juden nicht nur in Israel, sondern auch in der Diaspora aufgehetzt. Die Zeitzeugen erinnern sich noch gut daran, wie sehr die gegenwärtige ideologische Bearbeitung der Situation unter der NS-Herrschaft ähnelt.“Die Aktivistin forderte abschließend die Demonstranten auf, die ideologische Manipulation in den Medien durch Fakten aufzudecken.
Der für die Top-09 gewählte parteilose Senator Jaromír Štětina war auch mit einem unterstützenden Plakat auf der Demonstration. Auch er wandte sich an die Versammelten mit dem Aufruf:„Unterstützen wir hier heute das kleine, tapfere Land Israel und sein Recht auf Selbstverteidigung und Kampf gegen den Terror. Bereuen wir dabei jeden, der bei diesen Kämpfen ums Leben kam, egal auf welcher Seite.“
Im ähnlichen Sinne wie die Redner auf der Demonstration äußerten sich vorige Woche auch der tschechische Premier Petr Nečas sowie Außenminister Karel Schwarzenberg. Der Außenminister erklärte vor dem EU-Außenministertreffen in Brüssel, Israel müsse sich vor den Raketen wehren, die die radikale Palästinenserbewegung Hamas gegen den jüdischen Staat aus dem Gaza-Streifen abfeuert. Er fügte aber hinzu, er wünsche sich keine weitere Zuspitzung der Kämpfe.
Fotos: Martina Schneibergová