Tschechisch-österreichisches Team entdeckt eigentlich unmögliche Molekülverbindung

Team aus Brünner und Innsbrucker Wissenschaftlern

Wissenschaftler aus Brno / Brünn und Innsbruck haben eine Molekülverbindung entdeckt, die eigentlich gar nicht existieren dürfte.

Dabei handelt es sich um das sogenannte Caesiumchloridhydrat. Es konnte durch eine spezielle Gefriermethode gewonnen werden. Darüber informiert das Brünner Institut für Armaturentechnik der tschechischen Akademie der Wissenschaften in einer Presseerklärung. Die Experten betreiben die Forschungen gemeinsam mit Kollegen von der Universität im österreichischen Innsbruck.

Caesiumchloridhydrat | Foto: ÚPT AV ČR

Demnach wurden mikroskopisch kleine Tropfen der Salzlösung Caesiumchlorid extrem schnell auf minus 196 Grad Celsius abgekühlt. „Bei einem solchen Gefriervorgang werden keine Eiskristalle gebildet. Das Wasser bleibt hingegen in ungeordneter Form gefroren, was typisch für eine Flüssigkeit ist. Bei der anschließenden Erwärmung des amorphen Eises ordnen sich die Moleküle neu an, und es entstehen kleine Eiskristalle“, erläutert Ľubica Vetráková vom Brünner Team.

Diese Kristalle würden sich deutlich von jenen unterscheiden, die auf übliche Weise in gefrorenen Flüssigkeiten entstehen, heißt es weiter. Die Wissenschaftler haben in ihnen Moleküle entdeckt, die in bisherigen Experimenten nicht auftraten und die Modellberechnungen zufolge auch gar nicht existieren dürften, so die Interpretation.

Die Entdeckung könnte nun neue Wege zur Bildung instabiler Moleküle eröffnen, die für die Arzneimittelforschung wichtig sind. Außerdem könne sie zu einem besseren Verständnis chemischer Reaktionen im Weltall beitragen, sagen die Wissenschaftler.

Autor: Daniela Honigmann | Quelle: ČTK