Tschechische Bahnen kaufen Busbetreiber – für Schienenersatzverkehr
Die Tschechischen Bahnen (České dráhy, ČD) sind 100-prozentiger Eigner des Busbetreibers Vydos Bus a.s. geworden. Der Staatskonzern will damit bei Gleisbauarbeiten den nötigen Schienenersatzverkehr selbst bereitstellen können.
Den Kauf des Busbetreibers gaben die Bahnen in einer Pressemitteilung am Montag bekannt. Demnach soll die hinzugekaufte Firma noch in diesem Jahr in ČD Bus umbenannt werden. Laut dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Tschechischen Bahnen für den Bereich Service, Michal Kraus, will das Unternehmen mit dem Erwerb die Kosten beim Schienenersatzverkehr senken. Diese lägen bei 900 Millionen Kronen (37 Millionen Euro) im Jahr, teilte Kraus mit.
„Angesichts der Zahl an Gleisbauarbeiten und der damit einhergehenden Notwendigkeit, eine alternative Beförderung bereitzustellen, bedeutet der Ausbau unseres Wagenparks ein großes Plus – nicht nur aus Sicht der Finanzen, sondern auch aus der des Betriebs. Mit dem Einstieg in den Busverkehrs reduzieren wir nämlich unsere Abhängigkeit von externen Betreibern“, sagte Michal Kraus.
Laut eigenen Angaben übernehmen die Bahnen rund 80 Busse sowie alle derzeitigen Angestellten von Vydos Bus. Zudem soll der Bestand in Zukunft erhöht werden. Wie der Bahn-Vorstand für Personenverkehr, Jiří Ješeta, ergänzte, werde aber die Bereitstellung des Schienenersatzverkehrs weiterhin meist durch Ausschreibungen für externe Firmen gelöst.