Tschechische Fluggesellschaft CSA verzeichnet weiterhin Rekordzuwächse

Im langsam aber sicher zusammenwachsenden Europa nimmt die zentral gelegene Tschechische Republik Stück für Stück eine gewichtigere Rolle ein. Als ein Beleg für die Schaltfunktion des Landes zwischen dem europäischen Osten und Westen können zum Beispiel die nach wie vor enorm steigenden Beförderungszahlen der tschechischen Fluggesellschaft CSA dienen. Lothar Martin bringt Sie ihnen näher.

Prager Flughafen Ruzyne
Die tschechische Fluggesellschaft Ceské aerolinie, kurz: CSA, hat in diesem Jahr bis Ende September 3,3 Millionen Passagiere befördert. Das ist um 24 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bis zum Jahresende rechnet das Unternehmen mit der Rekordzahl von 4,4 Millionen Passagieren, was, so der CSA-Exekutivdirektor für Handel und Marketing Kamil Cermák, das erfolgreichste Geschäftsjahr der Fluggesellschaft nach sich ziehen würde. Bis Ende September stellte CSA über 24.000 Flüge sicher, eine Steigerung von fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und auch bei den Charterflügen verzeichnete das Flaggschiff der tschechischen Luftfahrt mit 1416 Flügen einen Zuwachs von 18 Prozent. Die rapid gestiegene Nachfrage machte es für CSA erforderlich, die eigene Luftflotte zu vergrößern. Die ursprünglich geplante Anschaffung von acht neuen Maschinen wurde um zwei Flugzeuge erweitert, so dass das tschechische Vorzeigeunternehmen jetzt über 45 Passagierflugzeuge verfügt. Außerdem hat CSA in diesem Jahr einen Leasingpartner gefunden, der in den Jahren 2006 bis 2008 weitere 12 Maschinen für Mittelstreckenflüge zur Verfügung stellt, darunter den Airbus der Reihe 320.

Mehr Flugzeuge heißt in der Regel auch mehr Flugziele. Und die hat die Fluggesellschaft CSA in diesem Winterhalbjahr in der Tat zu bieten. In Großbritannien sind mit Glasgow und mit dem nach Heathrow zweiten Londoner Flughafen Gatwick gleich zwei neue Landebasen hinzugekommen. Ab Weihnachten kann man von Prag erstmals auch auf die exotischen Malediven fliegen. Doch nicht nur die neuen Ziele stehen hoch im Kurs, wie eine CSA-Sprecherin zu berichten weiß:

Prager Flughafen Ruzyne
"Unsere Flugzeuge sind im Durchschnitt zu 70 Prozent ausgelastet, die größte Anzahl an Passagieren verzeichnen wir auf den europäischen Fluglinien. Dabei haben sich auch unsere in diesem Jahr neu eröffneten Flugziele wie Samara in Russland, Baku in Aserbaidschan, das polnische Krakow und die deutsche Ruhrgebietsstadt Dortmund bewährt. Was jedoch die beliebtesten Reiseziele anbelangt, da sind in erster Linie Paris, London, Amsterdam und Frankfurt/Main zu nennen."

In der Wintersaison, die am 31. Oktober begonnen hat und am 26. März 2005 enden wird, wird CSA 75 Flughäfen in 44 Ländern der Erde - verteilt auf vier Kontinenten - anfliegen. Die geplanten 13.353 Linienflüge bedeuten einen weiteren Transportzuwachs von 5,7 Prozent gegenüber dem vergangenen Winter. Doch auch wenn das Unternehmen im zurückliegenden Jahr einen Gewinn von 70,6 Millionen Kronen (ca. 2,3 Millionen Euro) einfuhr, sieht man sich bei CSA genötigt, im Preiskampf mitzuhalten. Und da müssen die Passagiere neben dem wegen des gestiegenen Ölpreises je nach Fluglänge erhobenen Treibstoffzuschlags von drei bis fünf Euro ab dem 1. Januar mit einem weiteren Zuschlag auf den Flugpreis rechnen. Ab diesem Tag erhebt CSA nämlich eine so genannte Servicegebühr von 800 Kronen (ca. 26 Euro) auf jedes Flugticket. Na denn, guten Flug, solange wie der Geldbeutel reicht!