Tschechische Höhlenforscher entdeckten die längste Salzhöhle der Welt
Die längste Salzhöhle der Welt, die man kennt und die sich im Südiran befindet, ist noch um einige hundert Meter länger, als man ursprünglich angenommen hat. Diese Entdeckung haben vor kurzem einige junge tschechische Höhlenforscher gemacht. Martina Schneibergova hat vorige Woche in Prag mit den Expeditionsmitgliedern nach ihrer Rückkehr aus dem Iran gesprochen.
"Ich muss sagen, es ist uns gelungen, die Ziele der Expedition zu erfüllen. Die geologischen Forschungen sind gut vorangekommen. Wir haben dort 30 Tage lang verbracht. Die meiste Zeit hielten wir uns am Ort unserer Forschungen, im Salzkarst auf. Hier überzeugten wir uns davon, dass die ´Höhle der drei Nackten´ einen weiterführenden Trakt besitzt. Damit gelang es uns, das aus medialer Sicht interessanteste Ziel der Expedition zu erfüllen, nämlich die längste Salzhöhle der Welt entdeckt zu haben."
Die Expedition dokumentierte die Salzhöhlen im Südiran und entnahm ihnen mehrere Proben für geologische Forschungen. Die tschechischen Höhlenforscher, die nun bereits zum siebten Mal im Iran waren, arbeiten auch mit der Universität im iranischen Shiraz zusammen. Die tschechischen Erkenntnisse könnten demnach dazu beitragen, dass der in der Welt einzigartige südiranische Salzkarst in das Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen wird.
Um die tschechische Öffentlichkeit über die Expedition zu informieren, wurde vor Ort ein Dokumentarfilm über deren Tätigkeit gedreht. Professor Pavel Kovar, Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karlsuniversität, misst den Endeckungen der tschechischen Forscher aber auch für die tschechische Öffentlichkeit eine große Bedeutung zu:"Ich sehe den Beitrag der Expedition für die breite Öffentlichkeit darin, dass sie gleich eine ganze Reihe von naturwissenschaftlichen Fächern, insbesondere aber die Geologie propagiert. Denn von all den Fächern, die an unserer Fakultät studiert werden, haben die Geologie und die Chemie einen etwas schlechteren Ruf. Die Öffentlichkeit hält sie für Fächer, die für die Verschlechterung unserer Umwelt verantwortlich sind, und das Interesse für ein Studium dieser Fächer ist daher nicht allzu groß. Die Expeditionsteilnehmer haben bislang nicht erforschte Gebiete entdeckt. Außerdem können ihre Erkenntnisse helfen, auch die Umwelt in Europa zu verbessern."
Professor Kovar hält aber ebenso einen weiteren Aspekt für wichtig, der für Laien nicht zu übersehen ist.
"Die Expedition wirkt attraktiv. Heute stehen die so genannten Adrenalin-Sportarten hoch im Kurs. Das Abenteuer des Erkundens ist der Kern einer solchen Expedition. Wenn wir einen Rekord aufstellen, dann hinterlässt das vor allem auf die jüngere Generation einen positiven Eindruck."