Tschechische Industrie wächst zweistellig

Atomkraftwerk Dukovany (Foto: Jan Sucharda, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Das Juli-Ergebnis fiel überraschend gut aus. Mit einem Netto-Zuwachs von 10,3 Prozent im Jahresvergleich war es das beste seit Oktober vergangenen Jahres. Dies berichetete die Presseagentur ČTK. Im Juni hatte das Plus nur bei 3,6 Prozent gelegen.

Atomkraftwerk Dukovany  (Foto: Jan Sucharda,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Wirtschaftsexperten wiesen jedoch darauf hin, dass dieser Juli mehr Arbeitstage als der Vergleichsmonat vergangenen Jahres hatte, außerdem begannen die Ferien später. Und nicht zuletzt gab es im Juli 2017 einen Ausfall in der Stromproduktion. Aber auch nach der Bereinigung von solchen Einflüssen lag der Zuwachs laut dem Statistikamt bei 6,7 Prozent.

Dabei trugen alle Branchen zu dem Erfolg bei. Ganz besonders traf dies jedoch auf die Stromerzeugung zu. Im Juli 2017 schlug sich negativ in den Zahlen nieder, dass zwei Blöcke des Atomkraftwerks Dukovany wegen Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten abgestellt waren. Daraus ergab sich ein niedriger Vergleichswert für diesen Juli und folglich einen Anstieg des Umsatzes im Jahresvergleich um 23,4 Prozent.

Monika Junicke  (Foto: Archiv von Monika Junicke)
Wie die Wirtschaftsanalytikerin Monika Junická von der Komerční banka (Commerzbank) sagte, ist die Stimmung in der tschechischen Industrie weiterhin gut. Alle Indikatoren würden auf ein weiteres Wachstum hindeuten, so Junická.

Die größten Schwierigkeiten ergeben sich laut dem Bericht von ČTK immer noch aus dem Mangel an Arbeitskräften. Die Betriebe hätten aber in den Sommermonaten offene Stellen mit Absolventen aus Schulen und Ausbildungsgängen besetzen können, hieß es. Weitere Probleme bereiten indes steigende Produktionskosten sowohl wegen höherer Löhne als auch teurerer Vorprodukte.

Autor: Till Janzer
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