Tschechische Kommerzbank zahlt Kunden der Sberbank aus
Die tschechische Kommerzbank hat in den vergangenen zwei Tagen insgesamt 21.275 Anträge von Kunden der tschechischen Sberbank-Filialen bearbeitet.
Bis Donnerstag wurden Einlagen in Höhe von 9,8 Milliarden Kronen (390 Millionen Euro) ausgezahlt, was etwa 40 Prozent aller Sberbank-Guthaben entspricht. Dies teilte der Sprecher der Kommerzbank, Pavel Zúbek, der Presseagentur ČTK mit.
Die Sberbank Tschechien gehört zur gleichnamigen russischen Bankengruppe. Die tschechische Nationalbank hatte am 28. Februar angekündigt, dem Geldinstitut hierzulande die Lizenz zu entziehen. Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine begannen die Sberbank-Kunden nämlich, große Summen von ihren Konten abzuheben. Im Rahmen des gesetzlichen Garantiesystems für den Finanzmarkt werden sie seit Mittwoch über die Filialen der Kommerzbank ausgezahlt. Insgesamt handelt es sich um 106.000 Klienten und Einlagen von 24,2 Milliarden Kronen (960 Millionen Euro). Die Sberbank-Kunden haben drei Jahre lang Anspruch auf die Auszahlungen.
Das Garantiesystem erlaubt eine 100-prozentige Erstattung der Guthaben bis zu einer Obergrenze von 2.499.500 Kronen (99.000 Euro) je Bankinhaber. Die Summe entspricht dem Kurs der tschechischen Krone zum Euro vom 28. Februar.
Einlagen bei der Sberbank Tschechien haben nicht nur Privatpersonen, sondern auch einige Kreis- und Gemeindeverwaltungen. Der Kreis Vysočina etwa hat bei dem Geldinstitut ein Guthaben von 2,4 Milliarden Kronen (95 Millionen Euro).