Tschechische Polizei fahndet jährlich nach 1500 vermissten Kindern
Jedes Jahr gehen bei der tschechischen Polizei etwa 1500 Suchmeldungen zu vermissten Kindern ein. In durchschnittlich 20 der jährlichen Fälle befinden sich die Kinder in Lebensgefahr.
Zur schnellen Auffindung vermisster Kinder gibt es in Tschechien ein Suchsystem, zu dem unter anderem die App „Echo“ gehört. Darüber informierte das tschechische Innenministerium in einer Presseerklärung vom Mittwoch, dem Internationalen Tag der vermissten Kinder. In Tschechien wird der 25. Mai auch Vergissmeinnicht-Tag genannt.
Die meisten Vermisstenanzeigen betreffen hierzulande Kinder, die von Zuhause oder aus dem Heim weggelaufen sind. Der überwiegende Teil von ihnen wird innerhalb von Stunden oder weniger Tage aufgefunden. Ein geringer Teil der Betroffenen sind aber gefährdete Kinder, denen bei ihrem Verschwinden etwa lebensnotwendige Medizin fehlt oder die Opfer von Unfällen beziehungsweise von Verbrechen werden.
Seit 2010 nutzt die tschechische Polizei das Warnsystem „Dítě v ohrožení“ (Kind in Gefahr), einen landesweit koordinierten Suchmechanismus. Die Information über ein vermisstes Kind gelangt so innerhalb weniger Minuten in die Medien und an die Öffentlichkeit. Frei zugänglich ist seit Ende 2020 auch die App „Echo“, mit der aktuelle Informationen über Vermisste gefunden sowie schnell die Polizei gerufen werden kann. Die App steht zum kostenlosen Download unter www.aplikaceecho.cz bereit. Zur Prävention und für die Aufklärung von Kindern dient zudem das Projekt „Pomozte mě najít“ (Helft, mich zu finden).
Auf internationaler Ebene ist Tschechien eingebunden in das Projekt „Amber Alert“. Dies beinhaltet unter anderem ein Warnsystem, das europaweit auf vermisste Kinder aufmerksam macht. Laut Auskunft des hiesigen Innenministeriums erlaubt dies zudem eine schnelle und effektive internationale Zusammenarbeit.