Tschechische Post will ihre Zentrale in Prager Innenstadt aufgeben
Die Tschechische Post will den größten Teil ihrer Zentrale in Prag verkaufen. Dies kündigte der Generaldirektor des staatlichen Unternehmens, Roman Knap, an, wie der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen berichtete.
Demnach will die Post von ihrer Zentrale in der Jindřišká in der Prager Innenstadt nur das historische Gebäude mit der alten Schalterhalle behalten. Der Rest soll abgestoßen werden. Laut Knap will man damit Kosten sparen. „Das große Gebäude ist teuer, weil es mitten im Stadtzentrum liegt. Der Betrieb und das Grundstück verschlingen viel Geld. Allein die Instandhaltungskosten belaufen sich im Jahr auf rund 40 Millionen Kronen“, sagte der Generaldirektor.
Wie hoch die Einsparungen sein werden, ist noch nicht bekannt. Die Post will dazu erst eine Studie erstellen lassen. Diese soll bis Ende des Jahres vorliegen.
Als neue Zentrale ist ein Neubau im Prager Stadtteil Vysočany geplant. Der neunte Stadtbezirk lege derzeit vertraglich fest, welche Rolle das Staatunternehmen und welche die Kommunalverwaltung auf dem entsprechenden Grundstück erhalten sollen, erläuterte eine Sprecherin des Rathauses von Prag 9. Das Grundstück gehört der Post bereits.
In die neue Zentrale sollen nicht nur die Beschäftigten aus der Jindřišká-Straße übersiedeln, sondern auch aus weiteren Post-Gebäuden. Insgesamt könnten dort bis zu 2000 Angestellte arbeiten. Laut dem Nachrichtenportal Seznam zprávy möchte das Unternehmen im Übrigen auch noch weitere Liegenschaften in Prag und an anderen Orten im Land verkaufen. Die Verluste der Tschechischen Post haben sich im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie deutlich erhöht. Sie stiegen um eine Milliarde Kronen auf 1,382 Milliarden Kronen (54 Millionen Euro).