Tschechische und deutsche Fotographen trafen sich in Plauen
Natürlich nicht nur bei einem Seminar zum interkulturellen Projektmanagement kann man Gedankenaustausch betreiben. Aus Furth im Wald begeben wir uns in das sächsische Plauen, um uns ein weiteres Beispiel einer tschechisch deutschen Kooperation anzusehen.
Die sächsische Provinzstadt Plauen wurde letzte Woche zum Thema junger tschechischer und deutscher Fotografen. Die etwa 15 Jugendlichen umgingen ihre Sprachbarriere, indem sie mittels Bilder kommunizierten. Plauen war ihr gemeinsames Thema, aber jeder hat die Stadt auf seine eigene Art begriffen. Einen Vergleich wert waren vor allem die Bilder aus der hiesigen Siedlung Krieschwitz. Dieses architektonische Erbe des Sozialismus haben alle sehr fotogen gefunden. Die deutschen Jugendlichen, die sich dieses Thema vorgenommen haben, fotografierten in der Plattenbausiedlung vor allem Geometrie und Linien. Die Tschechen haben die Wohnsilos mehr dokumentaristisch aufgefangen. Ein anderes Thema hatten die jungen Tschechen und Deutschen wiederum gemeinsam. Viele waren an heruntergekommenen und zerfallenden Motiven interessiert. Verwachsene und zerfallene Treppen, durchbrochene Wände und Ruinen von Häusern. Der tschechische Lektor des Workshops, der Fotograf Lukas Kliment, sagte, für ihn sei es überraschend, dass sich gerade die Jugend für das Chaos und das Durcheinander interessiert, aber er könne es verstehen. Wo das eine zefällt, etsteht das andere. Dahinter sieht er Hoffnung. Der Organisator selbst, Georg Schatz, Vorsitzdender des Vereins Blue Bike in Selb, ist selbst kaum zum Fotografieren gekommen. Die Grundidee kam aber von ihm. Er erläutert sie so:
"Das war eigentlich eine Annahme. Und zwar die, dass die deutsche Seite und tschechische Seite unterschiendlich fotografieren. Hat andere Auffassung, andere Sichtweise. Die Idee war, mit jungen Leuten zusammen zu fotografieren von beiden Seiten der Grenze und über diese Unterschiede miteinander ins Gespräch zu kommen."
Die Arbeiten der jungen Fotografen aus Tschechien, Bayern und Sachsen werden im Frühling in Plauen ausgestellt. Die Ausstellung könne laut Georg Schatz auch zum Feiern des 10-jährigen Jubiläums der Euregio