An tschechischer Grenze entfallen ab 1. Mai die Zollkontrollen

Foto: Europäische Komission

Ab diesem Mittwoch sind es genau noch 100 Tage bis zur größten Erweiterung der Europäischen Union in deren Geschichte. Unter den zehn neuen Mitgliedsländern, die ab dem 1. Mai der Union beitreten werden, befindet sich auch die Tschechische Republik. Mit dem Tag der Arbeit wird es also hierzulande zu teilweise bedeutenden Veränderungen kommen - Veränderungen, die ganz offensichtlich am schnellsten an den tschechischen Grenzübergängen zu spüren sein werden. Welche Veränderungen das sein werden, dazu Näheres von Lothar Martin.

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Die tschechische Auslands- und Grenzpolizei bekommt es mit dem EU-Beitritt des Landes mit den wohl augenscheinlichsten Neuerungen zu tun, denn neben den sich dann veränderten Aufenthaltsbestimmungen einschließlich der Neugliederung bei der Visumserteilung wird es vor allem zu Vereinfachungen bei der Grenzabfertigung kommen. In welcher Weise, dazu erklärte der Leiter der Abteilung Grenzdienst bei der tschechischen Ausländer- und Grenzpolizei, Josef Gebhardt:

"Die Bürger der EU-Staaten, in dem Falle also auch die tschechischen Bürger, werden spüren, dass es ab dem 1. Mai an der Grenze zu Tschechien zu bestimmten Änderungen kommen wird. Ihre dort durchgeführten Kontrollen werden vereinfacht, sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausreise nach bzw. aus Tschechien. Es wird zudem zu einer Differenzierung bei der Abfertigung von Bürgern aus so genannten Drittländern kommen, und zwar bei jenen, die der Visumspflicht unterliegen und denjenigen, die ihr nicht unterliegen. Diejenigen, die visumspflichtig sind, werden im Einklang mit unserem Gesetz über den Aufenthalt von Ausländern gründlicher kontrolliert. Das wird bei Straßenübergängen in der Regel auf gesonderten Nebenspuren erfolgen, sodass EU-Bürger nicht an ihrer zügigen Aus- bzw. Einreise gehindert werden."

In welcher Weise die EU-Bürger ab dem 1. Mai speziell an den deutsch-tschechischen Grenzübergängen abgefertigt werden sollen, dazu sagte Radio Prag gegenüber der grenzpolizeiliche Verbindungsbeamter des deutschen Bundesgrenzschutzes, Polizeihauptkommissar Wolfgang Höhler-Brockmann:

"Die so genannten Hand-in-Hand-Kontrollen sind vereinbart in Vorbereitung auf den Beitritt zur EU und dem damit einhergehenden Wegfall der Zollkontrollen, um durch diese Art der Kontrollen den Aufenthalt der Reisenden an den Grenzen so kurz wie möglich zu gestalten. Das heißt, die deutschen und tschechischen Kollegen arbeiten nebeneinander, die Dokumente werden von Hand zu Hand weitergereicht zwischen den Kollegen, der Reisende soll also möglichst nur einmal anhalten müssen für die grenzpolizeiliche Kontrolle."

An der Grenze zu Tschechien werden ab dem 1. Mai demnach die Zollkontrollen für EU-Bürger entfallen und bei ihnen werden nur noch Pass- und Sichtkontrollen vorgenommen. Über die bereits erwähnten weiteren Veränderungen informieren wir Sie in unseren nächsten Sendungen.