Tschechischer Starfotograf Josef Koudelka stellt „Ruinen“ in Prag aus

Ausstellung 'Ruinen'

Nach Paris und Rom wird die neueste Serie des tschechischen Starfotografen Josef Koudelka ab Mittwoch im Kunstgewerbemuseum (UPM) in Prag ausgestellt.

Für das Projekt, das unter dem Titel „Ruiny“ (Ruinen) steht, fotografierte Koudelka zwischen 1991 und 2017 über 200 antike Stätten im Mittelmeerraum. An der Eröffnung der Ausstellung nahm der mittlerweile 86-jährige Fotograf selbst teil und sagte vor den versammelten Journalisten:

Josef Koudelka | Foto: Tomáš Vodňanský,  Tschechischer Rundfunk

„Meine Zeit ist begrenzt, das habe ich mein ganzes Leben gespürt. Ich habe verstanden, dass ich – wenn ich gesund bin und mich gut fühle – das tun muss, was mich am meisten interessiert. Und das war immer das Fotografieren.“

Der Zyklus „Ruiny“ besteht aus großformatigen Schwarz-Weiß-Bildern, die Koudelka in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika aufgenommen hat. Touristen oder touristische Infrastruktur wie Ladenstände oder Zäune finden sich bewusst nicht auf den Fotos.

Die Bilder gehören zu einem Archivbestand von 2500 Aufnahmen, die der Autor dem Prager Kunstgewerbemuseum vermacht hat. Andere Teile des Vorlasses überließ er der Mährischen Galerie in Brno / Brünn und dem Prager Nationalmuseum.

Josef Koudelka wurde 1938 in Boskovice / Boskowitz geboren. International berühmt wurde er durch seine Aufnahme vom Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen 1968 in Prag. Koudelka lebte bis zur Samtenen Revolution im Exil in Paris und erhielt die französische Staatsbürgerschaft. Später kehrte er in seine frühere Heimat zurück.

Die aktuelle Ausstellung in Prag ist bis zum 30. März kommenden Jahres zu sehen. Begleitend erscheint ein umfassender Katalog.

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