Umfrage: 53 Prozent der Firmen in Tschechien bemühen sich um geringeren CO2-Fußabdruck

Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Tschechien, konkret 53 Prozent, haben bereits Schritte eingeleitet, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern.

Etwa ein Drittel aller Firmen hat eine Strategie zur Dekarbonisierung erarbeitet oder aber den eigenen CO2-Fußabdruck errechnen lassen. Dies geht aus der Studie CEO Survey hervor, für die der Unternehmensberater PwC Ende 2023 insgesamt 188 Firmenchefs befragt hat.

Immer noch glauben aber 35 Prozent der Unternehmer in Tschechien, dass der CO2-Ausstoß in ihrer Branche kein Thema sei. Dieser Wert lag aber 2022 noch um zehn Prozentpunkte höher. „Vor zwei oder drei Jahren sind wir bei unseren Klienten noch ziemlich oft auf die Meinung gestoßen, Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit würden sie nicht betreffen. Inzwischen passiert dies schon deutlich weniger häufig, und manche der früheren Verweigerer sind heute auf diesem Feld sehr aktiv“, erläutert Jan Brázda, Partner von PwC.

Jan Brázda | Foto: PwC

Bei der aktuellen Befragung gaben etwas mehr als 30 Prozent der Firmenchefs an, dass sie Schritte für einen kleineren CO2-Fußabdruck aus der eigenen Überzeugung heraus einleiteten. 17 Prozent benennen als Motivation hingegen die steigende Nachfrage der Kunden nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen. An dritter Stelle werden von 13 Prozent der Teilnehmer staatliche Regulationen als Grund angeführt.

Komplizierte Rechtsvorschriften und immer neue gesetzliche Anforderungen gelten allerdings auch als größtes Hindernis bei der Einführung von Klimaschutzmaßnahmen. 30 Prozent der Manager äußern sich in diesem Sinne. Bedenken, dass durch eine Dekarbonisierung die Einnahmen der eigenen Firma sinken könnten, haben 20 Prozent der Befragten.

Dem Green Deal der Europäischen Union zufolge müssen die Mitgliedsländer bis 2050 klimaneutral wirtschaften. Das tschechische Umweltministerium hat vergangene Woche verkündet, dass bis 2030 etwa 3,5 Billionen Kronen (140 Milliarden Euro) in die Dekarbonisierung der einheimischen Industrie investiert werden sollen. Ein Großteil dieser Summe solle durch private Investoren aufgebracht werden, sagte der Sektionsleiter für Umweltschutz, Petr Holub, am Mittwoch bei einer Expertendebatte zur Entwicklung des Energiesektors in Tschechien.

Autor: Daniela Honigmann | Quelle: ČTK
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