"Umwelt baut Brücken": Schüler schreiben über Umweltprobleme
Artenschutz, Forstwirtschaft und Mülldeponien - das sind nur einige von vielen Themen, die unsere Umwelt betreffen. Grund für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt seit Herbst 2005 ein besonderes Umweltprojekt zu begleiten: "Umwelt baut Brücken" soll Jugendliche aus sechs europäischen Ländern näher zusammenführen. Ergebnisse der Begegnungen sind Zeitungsartikel über regionale Umweltprobleme. Die Besten wurden nun vom tschechischen Umweltminister Martin Bursik in Prager Kaisersteinpalast ausgezeichnet.
"Wir sind Schüler vom Gymnasium Jihlava. Im Jahr 2006 haben wir zusammen mit Schülern des Gymnasiums in Weißenhorn aus Deutschland Pozdatky besucht. Dort ist eine Mülldeponie, die große Umweltprobleme verursacht. Vor allem ist der Fluss dort sehr stark verschmutzt", so der 18-jährige Daniel Rauscher.
Er hat mit seiner Klasse an dem Projekt "Umwelt baut Brücken" teilgenommen und zusammen mit deutschen Schülern über die Mülldeponie in seiner Heimat recherchiert und geschrieben. Insgesamt 68 Schulen aus Polen, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Tschechien und Deutschland bilden sogenannte bilaterale Partnerschaften, besuchen sich gegenseitig, recherchieren über ein Umweltthema der jeweiligen Region und schreiben darüber Zeitungsartikel. "Umwelt baut Brücken", das unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler sowie den Staatspräsidenten von Slowenien, Ungarn, Polen und der Slowakei steht, soll, wie der Name bereits verrät, vor allem zusammenführen. Dazu Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU:
"Das Ziel ist natürlich, dass sie sich einmal mit Umwelt und Naturschutz beschäftigen, zum zweiten, dass sie mit dem Medium Zeitung umgehen können und zum dritten, dass eben Brücken gebaut werden zwischen Deutschland und seinen mittel -und osteuropäischen Nachbarn."
Ob Schädlingsbekämpfung in der Hopfenproduktion oder Energie sparen in der Kirche - das Projekt lebt von seiner Themenvielfalt, so Brickwedde:
"Es wurden sehr interessante Themen bearbeitet. Von der Abfallwirtschaft und Abwasserthemen über Naturschutzthemen, wie zum Beispiel der Nationalpark Hohe Tatra. Also sowohl technische Umwelt -als auch Naturschutzthemen, die ganze Bandbreite. Das finden wir sehr gut."
Ziel ist es zudem, die breite Öffentlichkeit auf die Umweltproblematik aufmerksam zu machen. Deshalb werden die von den Schülern verfassten Artikel in den regionalen Zeitungen veröffentlicht. Fritz Brickwedde ist vor allem von dem journalistischen Talent beeindruckt:
"Die sind alle sehr bemerkenswert. Hier wurden ja nur die Besten ausgezeichnet aber auch die anderen haben sehr gute Zeitungsseiten gestaltet inklusive Layout, Inhalt, Überschriften und Fotos. Ich glaube, es ist einfach motivierender, sich mit Umweltthemen zu beschäftigen, wenn man anschließend auch seinen Artikel mit seinem Namen in einer Tageszeitung wiederfindet, als wenn man das im Unterricht machen würde."
Das Gymnasium Jihlava wurde, neben sieben weiteren Schulen, für die Leistungen ihrer jungen Umweltjournalisten mit einem Scheck über 2250 Euro ausgezeichnet. Die Preisverleihung gab zugleich den Startschuss für das dritte und letzte Projektjahr von "Umwelt baut Brücken", das im Frühjahr 2009 endet.