Unterricht in Tschechien: Ohne Maske in der Klasse und drei Tests zu Schulbeginn
Im neuen Schuljahr können die tschechischen Kinder und Jugendlichen ohne Mund- und Nasenschutz den Unterricht besuchen. Sie müssen jedoch drei Tests auf das Coronavirus in der Folge zu Schuljahresbeginn absolvieren. Das ist seit Montagabend klar. Da hatte das Regierungskabinett über die Rahmenbedingungen entschieden, die ab 1. September im Bildungswesen gelten sollen. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag haben Gesundheitsminister Adam Vojtěch und Bildungsminister Robert Plaga (beide parteilos) die Regeln für Rückkehr der Schüler in die Schulbänke erläutert.
Das neue Schuljahr fängt in Tschechien am 1. September an. Am 1., 6. und 9. September sollen alle Schülerinnen und Schüler obligatorisch mit Antigen-Tests auf das Coronavirus getestet werden. Die Schulen können laut Gesundheitsminister Vojtěch aber auch die genaueren PCR-Tests nutzen. Diese Möglichkeit müssen sie jedoch bis Mittwoch aushandeln, um den entsprechenden Zuschuss für jeden Test vom Staat zu bekommen. Anerkannt werden aber auch Tests aus medizinischen Einrichtungen. Und weiter sagte der Gesundheitsminister:
„Diejenigen, die sich nicht testen lassen, müssen während des Aufenthalts im Schulgebäude einen Nasen- und Mundschutz tragen. Es bestehen natürlich Ausnahmen von dieser Regel. Denn es gibt auch Kinder, die aus psychischen oder anderen gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können. Nicht getestete Schüler können nur draußen am Sportunterricht teilnehmen. Sie dürfen in der Schule nicht singen und müssen nur für sie bestimmte Sanitäranlagen nutzen. Beim Essen sollten sie anderthalb Meter Abstand von anderen Personen halten.“
Wenn ein Schüler oder auch ein Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss er nach Hause gehen. Außerdem dürfen auch jene Schüler zunächst nicht in den Unterricht kommen, die zwei Tage vor oder auch nach dessen Test mit dem positiv Getesteten in derselben Klasse saßen. Diese müssen erst einmal auf das Resultat ihres PCR-Tests warten, falls sie nicht bereits geimpft wurden oder in den zurückliegenden 180 Tagen von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. Der Gesundheitsminister dazu:
„Wir rechnen nicht damit, dass automatisch eine 10-oder 15-tägige Quarantäne angeordnet wird. Wir wollen nicht ganze Klassen sozusagen ausschalten. Wenn die Mitschüler ein negatives PCR-Testergebnis haben, können sie in die Schule zurückkehren. Die Schule ist zudem verpflichtet, eine Liste der positiv getesteten Schüler und Lehrer sowie ihrer Kontakte an das zuständige Kreisgesundheitsamt weiterzuleiten. In der Vergangenheit gab es diese Pflicht nicht, aber ich halte sie für wichtig.“
Atemschutzmasken müssen ab dem neuen Schuljahr laut Vojtěch nur noch in den Gemeinschaftsräumen der Schulen getragen werden.
Kommende Woche sollen die Antigen-Tests an die Gemeinden und Schulen ausgeliefert werden. Bildungsminister Plaga:
„Es handelt sich insgesamt um 4,2 Millionen Antigen-Tests. Diese werden von der Feuerwehr an die einzelnen Orte gebracht. Spätestens am Freitag, dem 27. September, sollten alle Schulen über ausreichend Tests verfügen, damit sie am 1. September mit der Testserie anfangen können. Die Erstklässler werden ihren ersten Test erst einen Tag später absolvieren.“
In diesen Tagen hat das Bildungsministerium an alle Schulen auch Informationsmaterial über die Corona-Regeln geschickt. Die Ratschläge und Hinweise für den Schulbetrieb wurden laut Plaga schon im Juli ausgearbeitet und anschließend um Vorschläge der Schulleiter und Rektoren ergänzt.
„Miteinbezogen sind auch die Bedingungen für den Betrieb von Schulküchen, für Studentenwohnheime und den praktischen Unterricht. Erörtert wird zudem der Zugang von Drittpersonen an die Schulen. In unserem gemeinsamen Interesse liegt nicht nur ein sicherer Start, sondern auch ein sicherer Verlauf des Schuljahrs.“