Versöhnungskreuz für Opfer der wilden Austreibung
In der Geschichte wurden sie an Orten und Stellen errichtet, an denen es zu einem Konflikt bzw. einem Verbrechen kam: die einfachen Versöhnungskreuze, die zur Versöhnung der Menschen untereinander, aber auch zur Versöhnung mit Gott verhelfen sollten. Ein neues Versöhnungskreuz entsteht dieser Tage an der tschechisch-polnischen Grenze, auf dem Berg Bukova Hora beim ostböhmischen Städtchen Teplice nad Metují (Wekelsdorf).
In der Geschichte wurden sie an Orten und Stellen errichtet, an denen es zu einem Konflikt bzw. einem Verbrechen kam: die einfachen Versöhnungskreuze, die zur Versöhnung der Menschen untereinander, aber auch zur Versöhnung mit Gott verhelfen sollten. Ein neues Versöhnungskreuz entsteht dieser Tage an der tschechisch-polnischen Grenze, auf dem Berg Bukova Hora beim ostböhmischen Städtchen Teplice nad Metují (Wekelsdorf).
Initiatoren sind die Freiwilligen-Organisationen INEX und "Tuz se, Broumovsko" sowie der Stadtrat in Teplice und an den Arbeiten beteiligen sich Freiwillige aus Tschechien, aber auch anderen Ländern Europas. Impuls zur Errichtung des Mahnmals gab ein tragisches Ereignis, zu dem es unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Rahmen der sog. wilden Vertreibung der deutschen Bevölkerung kam. Im Grenzwald wurden dort von den sog. "roten Garden" 23 deutsche Bewohner ermordet, deren Besitz vorher konfisziert worden war.
Anliegen der Initiatoren des Versöhnungskreuzes war es, in die Landschaft, die Spuren der tragischen Ereignisse trägt, etwas Positives einzusetzen. Über das Aussehen des Mahnmals, für dessen Realisierung der Bildhauer Petr Honzatko angesprochen wurde, sagte uns INEX-Chef, Petr Kulisek:
"Das Denkmal besteht aus zwei Teilen, die ein Ganzes zusammen bilden. Ein Teil ist an der Stelle im Grenzwald, wo es zum Mord kam. In einem Kreis steht dort eine Kreuzstele. Und der zweite Teil ist eine Statue. Gegenüber dem Horizont stehen zwei Pfeiler, zwischen denen eine Spalte in Form von einer menschlichen Figur ist. Sie steht am Rande des Waldes, es gibt dort eine schöne Stelle, wo man sich aufhalten und in die Landschaft schauen kann. Man hat dort Gelegenheit stehen zu bleiben und zur Versöhnung mit sich selbst zu kommen."
Das Vorhaben, ein Denkmal zu bauen, rief bei der Öffentlichkeit umstrittene Reaktionen hervor:
"Vom ersten Augenblick an kamen Briefe an die Adresse des Stadtamtes. Einerseits positive Briefe mit beeindruckenden Menschengeschichten, die belegen, dass es Leute gibt, die zur Versöhnung bereits längst gelangten. Und andererseits begegneten wir negativen Reaktionen und auch anonymen Drohungen, die ohne Kommentar bleiben können. Wir begegneten aber auch ablehnenden Reaktionen, von denen jene am interessantesten sind, die mit dem Vorhaben polemisieren, da sie z.B. an das Interesse der heutigen Generation für dieses Thema nicht glauben oder der Meinung sind, dass die Aktivität von der anderen Seite kommen sollte. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass dieser Dialog erwacht. Der Dialog, die Suche nach der Versöhnung sind für uns am wichtigsten."
Mit den ersten Arbeiten wurde im Mai dieses Jahres begonnen. Die feierliche Enthüllung des Mahnmals ist für den 15. September geplant, für den auch der Vorsitzende der oberen Parlamentskammer Petr Pithart sein Kommen zusagte.