Verwaltungsrichter bestätigen Kartellstrafe gegen Student Agency

Foto: PatrikPaprika, Wikimedia CC BY-SA 3.0

Das Oberste Verwaltungsgericht in Brno / Brünn hat eine Kartellstrafe gegen das Busunternehmen Student Agency bestätigt. Die tschechische Wettbewerbsbehörde hatte der Firma den Missbrauch ihrer dominanten Stellung auf der Fernbusroute zwischen Prag und Brünn angekreidet und eine Strafe in Höhe von 5,15 Millionen Kronen (190.000 Euro) verhängt. Student Agency legte jedoch Widerspruch ein. Die Verwaltungsrichter haben ihre Entscheidung zugunsten des Kartellamtes bisher noch nicht begründet.

Foto: PatrikPaprika,  Wikimedia CC BY-SA 3.0
Der Fall betrifft die Jahre 2007 und 2008. Student Agency senkte damals für Vielfahrer die Preise in seinen Fernbussen auf der gut 200 Kilometer langen Strecke auf 50 Kronen (heute 1,85 Euro) je einfacher Fahrt. Später hob es die Preise wieder auf 95 Kronen an. Gemäß dem tschechischen Kartellamt sollte dies dazu dienen, den möglichen Konkurrenten Asiana vom Markt zu drängen.

Student Agency hat diese Intention jedoch mehrfach zurückgewiesen. Gegenüber der Presseagentur ČTK sagte Firmen-Sprecher Aleš Ondrůj, dass Student Agency auf der Strecke Prag-Brünn nie unterhalb der Kosten gefahren sei. Falls das Kartellamt bei seiner Version eines Missbrauchs der Marktstellung bleibe, dann müsse die Behörde auch im Fall der Tschechischen Bahnen (ČD) aktiv werden, so Ondrůj. Er verwies auf die Kostengestaltung der Bahnen auf der Strecke zwischen Prag und Ostrava / Ostrau. Dies habe dazu dienen sollen, die hundertprozentige Student-Agency-Tochter RegioJet als privaten Schienenverkehrsanbieter aus dem Geschäft zu drängen.

Foto: Kristýna Maková,  Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Die Wettbewerbshüter haben ihre Entscheidung unter anderem jedoch damit begründet, dass es zum fraglichen Zeitpunkt einen eigenständigen Fernbusmarkt gegeben habe und der Schienenverkehr in einem anderen Marktsegment angesiedelt gewesen sei.

Autor: Till Janzer
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