Volksbegehren gegen Temelin: Der Streit wird fortgesetzt
Durch das Anti- Temelin- Volksbegehren sind dem tschechischen Premier Milos Zeman zufolge die Interessen der Tschechen gefährdet, und er verteidige sie. Die meisten tschechischen Politiker bewerten die Attacken des tschechischen Premiers gegen den ehemaligen Chef der österreichischen Freiheitlichen, Jörg Haider, als unglücklich. Dagmar Keberlova berichtet.
Das Anti-Temelin-Volksbegehren, dass am Montag in Österreich zu Ende ging, wird dem tschechischen Premier Milos Zeman zufolge keinen guten Einfluss auf die tschechisch-österreichischen Beziehungen haben. Die Österreicher meinen, wenn sie selbst ihr AKW nicht in Betrieb setzten, dürfen es ihre Nachbarn auch nicht tun, sagte Zeman am Montag. Sie hätten kein Recht, über das Schicksal des AKW zu sprechen, das jenseits der Grenzen Österreichs liege. Tschechien organisiere auch keine Volksbegehren über österreichische Tunnel:
"Mit der Begründung, diese sind gefährlich und es passieren dort häufig Unfälle. Ich glaube, dass in einem solchen Fall die Österreicher ganz begründet auch protestieren und erklären würden, die Tschechen haben sich nicht in österreichische Tunnel einzumischen."
Die offizielle Stellungnahme der Tschechischen Republik zu dem Ausgang des Volksbegehrens kommentierte der tschechische Botschafter in Wien, Jiri Grusa, wie folgt: Botschafter Grusa äußerte sich auch zu der Frage, ob sich dieses Volksbegehren auf die weiteren nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Länder auswirken könnte: Die jüngsten Äußerungen des tschechischen Premiers der letzten Tagen, die sich an Jörg Haider und gegen das Volksbegehren richteten, bewerten die meisten tschechischen Politiker als unglücklich. Zum Teil verstehen sie die Vorbehalte des Premiers, sind allerdings der Ansicht, dass er einen friedlicheren Ton hätte wählen können.