Von jüdischer Musik inspiriert: Neues Album des Jazzgitarristen David Dorůžka und seines Trio
Der tschechische Jazzgitarrist David Dorůžka hat zusammen mit dem Flötisten Robert Fischmann und dem Schlagzeuger Martin Novák ein neues Album eingespielt. Das Trio bewegt sich dabei an der Grenze von Jazz und World Music. Denn das Album „Gilgul“ ist inspiriert von jüdischer Musik.
Der Name des Albums ist hebräisch und bedeutet „Zyklus“. Darunter sei die Seelenwanderung zu verstehen, die aus der Kabbala komme, erläuterte Flötist Fischmann jüngst. Die Stücke auf dem Album basieren auf jüdischen Musik-Traditionen aus unterschiedlichen Regionen: von Osteuropa über Spanien bis in den Nahen Osten. Die meisten Songs stammen aus der Feder von Fischmann und Gitarrist Dorůžka. Beide knüpfen dabei an ihre eigenen jüdischen Wurzeln an. Der Rest sind Bearbeitungen traditioneller Melodien.
Die musikalische Besetzung des Trios ist eher ungewöhnlich. So fehlt der Bass, diesen Part übernimmt an einigen Stellen die Gitarre von David Dorůžka. Zwar kommen auch ein paar traditionelle Instrumente wie die arabische Handtrommel Darbuka oder die lateinamerikanische Kistentrommel Cajón zum Einsatz, aber ansonsten tragen Schlagzeug, Gitarre und Flöte die Songs.
Das Trio hat sich eigens für die Aufnahme des Albums zusammengefunden. Robert Fischmann ist ansonsten durch das Neřež Trio bekannt sowie besonders durch die Band Bran, die bretonische und keltische Musik spielt. David Dorůžka tritt in letzter Zeit auch mit dem polnischen Pianisten Piotr Wyleżoł und dem amerikanischen Schlagzeuger Jeff Ballard auf. Zudem arbeitet er seit neuestem mit der niederländischen Saxophonistin Tineke Postma zusammen. Martin Novák hat bereits in einigen Jazzbands gespielt und gehört derzeit auch zur Bluegrass-Formation Druhá tráva. Außerdem studiert er am Jazz-Institut in Berlin.