Vor 125 Jahren: Die erste öffentliche Filmvorführung in Prag

Ein Film von Edison Kinetoskope Compagnie

Am 18. Oktober 1896 fand die erste öffentliche Filmaufführung in Prag statt – im Hotel „Zum Schwarzen Ross“ in der Straße Am Graben (Na Příkopě). Die anspruchsvolle Projektion übernahm der Optiker und Mechaniker Adolf Oppenheimer.

Für die „Deutsch Oesterreichische Edison Kinetoskope Compagnie“ präsentierte Oppenheimer damals ausschließlich Kurzfilme. Das erste ständige Kino in Böhmen entstand elf Jahre später: Viktor Ponrepo, der mit bürgerlichem Namen Dismas Šlambor hieß, eröffnete das Filmtheater im September 1907 im Haus „Zum Blauen Hecht“ in der Prager Karlsgasse (Karlova). Auch in Plzeň / Pilsen und Liberec / Reichenberg eröffneten in jenem Jahr die ersten Kinos.

Das „Kino Ponrepo“ entstand als Umbau eines ehemaligen Varietétheater und erinnerte mit seinen 200 Plätzen eher an einen Familienbetrieb. Die Filmaufführungen erfreuten sich schon bald großer Beliebtheit. Im Jahr 1911 existierten im Stadtzentrum bereits neun Kinos und weitere 13 in den Vorstädten. 1914 gab es in ganz Prag rund 40 Kinos, mit rund 12.000 Besuchern an Werktagen und bis zu 80.000 an Sonntagen.

Haus „Zum Blauen Hecht“ | Foto: Jolana Nováková,  Tschechischer Rundfunk
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