Vor 150 Jahren begannen die Arbeiten am neugotischen Anbau des Prager Veitsdomes

Der St.-Veits Dom

Der Prager Erzbischof Friedrich zu Schwarzenberg hatte große Verdienste darum, dass der Anbau entstand. Den Grundstein wurde am 1. Oktober 1873 gelegt.

Im Prager Veitsdom wurden einst die böhmischen Könige gekrönt. In der Krypta befinden sich bis heute die sterblichen Überreste bedeutender Adeliger und kirchlicher Würdenträger. Karl IV. wurde hier nicht nur gekrönt, sondern auch begraben.

Der für Tschechien also sehr bedeutende Bau hat aber nicht schon immer sein pompöses Äußeres gehabt. Sein derzeitiges Aussehen hat der Veitsdom unter anderem dem Erzbischof Bedřich Schwarzenberg zu verdanken, aber auch den engagierten Einwohnern Prags. Für die Fertigstellung des Doms sammelten sie nämlich Spenden. Das Geld kam damals von armen Menschen, aber auch von Reichen und Intellektuellen.

Entwürfe für den Anbau gab es gleich mehrere. Im Spiel war dabei nicht nur das heutige neugotische Aussehen. So fiel die Wahl ursprünglich auf einen Entwurf von Josef Kranner. Dieser lehnte sich behutsam an die ursprüngliche Architektur an, für die im 14. Jahrhundert der Baumeister Peter Parler verantwortlich zeichnete. Kranner verstarb jedoch, und stattdessen übernahm Josef Mocker seinen Posten. Mockers Pläne stießen bei den Prager Denkmalschützern damals auf wenig Begeisterung. So wurde der Architekt stark dafür kritisiert, dass sein Bau eben nicht sensibel mit den Werken der alten Meister umgehe.

Heute sind die Fachleute eher anderer Meinung. Der tschechische Kunsthistoriker Mojmír Horyna etwa meint, dass Mockers Westwerk die Bedeutung des Veitsdomes nur noch unterstreiche. Und, was ohnehin feststeht: In seiner heutigen Form ist der Veitsdom eine der Dominanten Prags und eines der meistfotografierten Bauwerke des Landes.

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